Metallica waren wegweisend für den Thrash Metal. Ihre ersten fünf Alben sind unumstrittene Klassiker des Genres. Doch bevor die „Four Horsemen“ so richtig durchstarteten, hatten sich James Hetfield, Lars Ulrich und Co. scheinbar einer anderen Spielart des akustischen Stahls verschrieben. Und zwar dem Power Metal. So stand es zumindest auf der ersten Visitenkarte des Quartetts, die der damalige Bassist Ron McGovney hatte drucken lassen.
Netter Klang
Der 58-Jährige hat nun ein Foto jener legendären Visitenkarte auf Twitter geteilt (siehe unten). Dazu schreibt McGovney: „Die ursprüngliche Visitenkarte von Metallica. Die Telefonnummer war diejenige, die ich in meinem Schlafzimmer im Jahr 1979 hatte. 1981 zog ich in unser Mietshaus zwei Türen weiter um und nahm die Nummer mit. In diesem Haus wurden Metallica gegründet. Von 1983 bis 1987 wohnte ich einer Eigentumswohnung und hatte dieselbe Nummer.“
Wie es dazu kam, dass auf dieser Visitenkarte der Begriff „Power Metal“ stand, hatte Ron McGovney in einem älteren Interview bereits rekapituliert. So habe er die Karte erstellt, um sie Club-Veranstaltern zusammen mit dem Demo der Band zu schicken. „Die Karte sollte nur das Metallica-Logo und eine Kontaktnummer drauf haben. Aber ich dachte mir, das sähe zu schmucklos aus, und entschied mich, dass etwas unter dem Logo stehen soll. Ich wollte aber nicht ‚Hard Rock‘ oder ‚Heavy Metal‘ dahin schreiben. Also erfand ich den Begriff ‚Power Metal‘. Ich fand, er klang ziemlich nett.
Keine Band hatte diesen Begriff zuvor benutzt, soviel ich wusste. Ich erinnere mich, wie ich die Visitenkarten zur Band brachte, und Lars Ulrich so wütend auf mich wurde. Er sagte: ‚Was hast du getan? Was zur Hölle ist Power Metal? Ich kann nicht glauben, dass du so eine dumme Sache getan hast. Wir können diese Karten mit den Worten ‚Power Metal‘ nicht verwenden.“ Eingefleischte Fans wissen darüber hinaus, dass das zweite Metallica-Demo, als es als Bootleg herauskam, nach eben diesem Begriff Power Metal von Ron McGovney benannt wurde.