Metallica: 40 Jahre RIDE THE LIGHTNING

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Als Metallica 1984 ihr Album RIDE THE LIGHTNING herausbrachten, setzten sie ein klares Statement. Sie wollten sich von ihren Genre-Kollegen abheben und ihre Horizonte erweitern. Ihr Debüt KILL ’EM ALL (1983) hatte den Thrash Metal definiert, doch mit ihrem zweiten Werk demonstrierten sie eine beachtliche Weiterentwicklung und musikalische Reife.

Metallica werden unterrichtet

Die Arbeit an RIDE THE LIGHTNING begann unmittelbar nach der Tournee mit Raven im September 1983. Zurück in der Bay Area zogen sich James Hetfield, Lars Ulrich, Kirk Hammett und Cliff Burton in ihre Garage zurück, um ungestört an neuen Songs zu feilen. In dieser abgeschotteten Umgebung probten sie täglich stundenlang, oft bis tief in die Nacht. Diskussionen über den idealen Rhythmuswechsel oder den Klang eines Mittelteils waren an der Tagesordnung.

In dieser kreativen Phase spielte aber vor allem Burton eine zentrale Rolle: Bevor die Band überhaupt das Album schrieb, bekam sie von ihm Unterricht in Musiktheorie, was ihren Sound erheblich verbesserte. Hammett erinnert sich an diese Zeit: „Cliff hat sich die Mühe gemacht und Musiktheorie und alles andere gelernt, zudem war er ein großer Fan von Harmonien. James hat die Sache mit der Doppelharmonie wirklich verinnerlicht und sich zu Herzen genommen. Er hat es zu seinem Ding gemacht, aber ursprünglich gehörte es Cliff. Er inspirierte James auch sehr zu kontrapunktischen und rhythmischen Konzepten.“ Doch auch die anderen Mitglieder leisteten einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung: Hetfield und Ulrich suchten nach einer Balance zwischen hoher Geschwindigkeit und musikalischer Komplexität. Hammett nahm währenddessen Gitarrenunterricht bei Joe Satriani, um sein Können weiter auszubauen.

Testlauf für die neuen Songs

Während der Arbeit an neuen Liedern nutzte die Formation die Gelegenheit, diese bei sporadischen Auftritten zu testen; die positiven Reaktionen des Publikums stärkten natürlich ihr Selbstvertrauen. Nach einer kurzen Europatournee mit Venom begannen Metallica im Februar 1984 die Aufnahmen zu RIDE THE LIGHTNING in den Sweet Silence Studios in Kopenhagen. Produzent Flemming Rasmussen verstand sofort, was die Herren erreichen wollten. Demnach unterstützte er sie dabei, die gewünschten Sounds zu realisieren und ihre besten Leistungen abzurufen. Die meisten Stücke waren bereits geschrieben, lediglich ‘For Whom The Bell Tolls’ musste noch arrangiert werden.

In weniger als einem Monat war das Album im Kasten. Am 14. März 1984, als sich Metallica die fertigen Aufnahmen anhörten, wussten sie, dass sie etwas Besonderes geschaffen hatten. Der Silberling ist nicht nur musikalisch ein anspruchsvolles Werk, sondern auch textlich: Das Quartett setzte sich mit politischen und literarischen Themen auseinander. ‘Fight Fire With Fire’ thematisiert beispielsweise das zerstörerische Potenzial des Wettrüstens, ‘Call Of Ktulu’ ist von H.P. Lovecraft inspiriert, und ‘For Whom The Bell Tolls’ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ernest Hemingway. Der Titel-Song beleuchtet hingegen die Gedanken eines unschuldigen Mannes, der auf dem elektrischen Stuhl sterben soll.

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Auch 40 Jahre später bleibt die Platte ein Schlüsselmoment. Während viele Metallica-Hardcore-Fans die neuen stilistischen Elemente kritisierten, wurden sie von nachfolgenden Bands aufgegriffen und weiterentwickelt. Selbst Metallica griffen diese in ihrem Erfolgsalbum MASTER OF PUPPETS (1986) auf, das ohne RIDE THE LIGHTNING nicht das gleiche gewesen wäre.


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