Die „neue“ Jugendbewegung veranlasste die jordanische Tageszeitung The Jordan Times zu einem Artikel, in dem sie die Metal-Szene vorstellt und Fans zu Wort kommen lässt. Während die Wacken-Berichterstattung in deutschen Massenmedien längst zum Standard geworden ist, muss in Jordanien an dieser Stelle noch viel Basisarbeit geleistet werden.
Die Zeitung zitiert unter anderem Ahmad Alhour, Sänger der Band Binding Shade, und einige Fans, die von Vorwürfen gegen Metal-Szene berichten: „Es werden Fotos veröffentlicht, von Parties, die nie stattgefunden haben, und die uns als Satanisten darstellen.“
Weiter heißt es: „Dabei sind wir keine schlechten Menschen. Heavy Metal spricht viele ernste Themen an.“ Als Beispiel nennt der Artikel ‘Jordanian Heart’ der Band Esodic über Bombenangriffe auf Hotels in der jordanischen Hauptstadt Amman im Jahr 2005 und ‘War Pigs’ von Black Sabbath.
Auch einen Professor der Universität Jordanien lässt die Tageszeitung zu Wort kommen. Obwohl er der Metal-Bewegung distanziert gegenübersteht, bescheinigt er: „Das Genre ist besser als HipHop und Rap, wo nur Worte ohne Melodie aneinander gereiht werden.“ Allgemein sei das Problem in Jordanien aber, dass es an musikalischer Erziehung fehle.
Dass Metal in Jordanien absolut neu sei, bestreitet der Universitäts-Professor jedoch: Schon seit den Achtzigern gäbe es eine entsprechende Szene – also auch nicht viel anders als bei uns in Deutschland. Ein Unterschied besteht allerdings in den Ausmaßen: Während hier monatlich hundert neue Scheiben erscheinen, gibt es in Jordanien rund 36 Metal-Bands, von denen 25 zur Zeit aktiv sind.