Arch Enemy, Black Crown Initiate, Dark Tranquillity, Jinjer, Lamb Of God, Refused, Soilwork, System Of A Down, Trivium – das ist nicht etwa ein Festival-Line-up, sondern eine Liste der Bands, deren Sänger am Videospiel ‘Metal: Hellsinger’ mitgewirkt haben. Klingt nach headbangen, und mindestens mitzuwippen fordert der First Person Shooter auch. Den Takt zu halten, ist essenziell und hebt Metal: Hellsinger’ von anderen Shootern ab.
Als Dämonenkriegerin in der Unterwelt
Aber alles auf Anfang. Mit dem ersten von acht Leveln betritt man die tödliche Unterwelt. Die Spielfigur: „The Unknown“, ein bewaffneter Hybrid aus Mensch und Dämon; ihr Ziel: Die Rote Richterin zu töten, die am Ende der Hölle wartet. Bewaffnet ist die Kriegerin dabei erst nur mit einem Schwert und einem Feuerbälle schießenden Totenschädel. Doch noch bevor man die in rotes Licht getauchte Steinlandschaft und die Ruinen des ersten Levels, das wir vorab bereits spielen durften, vollständig begreift, gesellen sich eine kraftvolle Kanone und zwei Pistolen dazu. Eine gute Vielfalt, zwischen der man wechseln kann, wenn man sich den Gegnern stellt. Diese kommen erst in Form von ausdruckslosen Marionetten-Dämonen und steigern sich dann. Manche schießen, manche teleportieren, aber gemein ist ihnen ihr Problem mit dem Eindringling: „The Unknown“ wird von allem in der Hölle angegriffen – und zur Verteidigung kommt die Musik ins Spiel.
Wie die Musik im Kampf hilft
Die Angriffe müssen im Takt erfolgen. Das klingt leichter, als es ist. Wenn man Shooter-Erfahrung hat, zwingt einen ‘Metal: Hellsinger’ nämlich, gegen die eigenen Instinkte zu gehen und die Gegner eben nicht dann zu erledigen, wenn sich die beste Gelegenheit bietet, sondern auf die Musik zu warten. Schnelle Schläge hintereinander? Fehlanzeige. Nachladen, wenn man gerade Luft hat? Ebenso. Gleicht man seine Handlungen mit dem Rhythmus der Musik ab, geht es dafür schneller, ist man stärker. Eine weitere Gegenleistung: Den Soundtrack hat das schwedische Komponistenduo Two Feathers so aufgebaut, dass jeder Song mehrere Schichten hat.
Bleibt man im Takt, schaltet man diese gemeinsam mit den stärkeren Angriffen frei. Heißt: Mehr Instrumente, neue Gesangsstellen, einfach mehr Wumms als Untermalung der Schlacht. Das erste Level putscht einen dabei besonders auf, denn es bietet im Höhepunkt Klargesang von Alissa White-Gluz, wie sie ihn bei Arch Enemy selten nutzt. Quasi eine besondere Belohnung für gutes Spielen.
‘Metal: Hellsinger’: Weitere Mechaniken
Macht man Fehler, verschwinden die Schichten wieder, genauso wie die Angriffsboni. „The Unknown“ bleibt geschwächt zurück, der Spieler selbst ernüchtert. So schafft es ‘Metal: Hellsinger’, die Atmosphäre an das Spielgefühl anzugleichen.
Wenn man mit dem Taktgefühl – oder einfach der Zielfähigkeit – mal völlig danebenliegt und die Dämonen die Spielfigur töten, ist ‘Metal: Hellsinger’ nicht vorbei: Zumindest im ersten Level kann man sich zweimal wiederbeleben – vorausgesetzt, man hat davor genug Punkte durch Kills gesammelt.
Auch sonst beweisen die Macher übrigens ein Auge für die Metal-Szene. Ein nettes Detail: Startet man einen Powerangriff oder schließt man das Spiel, formt „The Unknown“ kurz die Hand zur Pommesgabel. ‘Metal: Hellsinger’ hat also alles, was man sich wünschen könnte, wenn einem die Nische eines rhythmusbasierten Metal-Shooters zusagt. Ein Releasedate für das vollständige Spiel haben Entwickler und Publisher Funcom und The Outsider noch nicht festgelegt – ‘Metal: Hellsinger’ soll aber noch 2022 für PC, Xbox und Playstation erscheinen.