Neben den neuen Scheiben von Stormwitch (Review hier), Vanhelga (Review hier) und Bullet For My Valentine (Review hier) erscheint heute auch das vierte The Night Flight Orchestra-Album SOMETIMES THE WORLD AIN’T ENOUGH – und es spaltet die Gemüter:
Eike Cramer erkennt unglaublich unterhaltsamen, glitzernden US-Rock, während Frank Thießies den Überraschungseffekt sowie durchweg zwingenden Hit-Willen des überirdischen AMBER GALACTIC vermisst.
Lest unsere streitbaren Reviews hier:
Positiv:
Negativ:
SPECIAL TIPP der Woche
Guns N’ Roses APPETITE FOR DESTRUCTION
(Geffen/Universal)
Dass die Planung eines Jubiläumseditionspakets zum 30. Geburtstag des 1987 erschienenen Guns N’ Roses-Debüts über drei Jahre veranschlagt hat und dann doch erst 2018 verwirklicht werden konnte, passt ganz gut zu einer Band, die sich in ihrer Karriere Verspätungen geradezu verpflichtet sah. Gleich eine Reihe von Versionen stehen zur Feier des erfolgreichsten Debütalbums aller Zeiten zur Wahl: Der geneigte und entsprechend liquide Gunners-Fan kann zum ultimativen LOCKED N’ LOADED-Boxset greifen, welches mit 1.000 Euro zu Buche schlägt und der Devise „Barfuß oder Lackschuh“ respektive „Zylinder oder Bandana“ folgt.
Dafür erhält man eine Holzschrein-Box in Lederimitat, die neben vier CDs und einer Blu-ray, sieben LPs und gleich vielen 7“-Singles noch unzählige Devotionalien (die ikonischen Band-Mitgliederschädel in Ringform, Plektren, Temporär-Tattoos, ein Bühnenbannerreplikat und so weiter) enthält. Kostengünstiger fällt die für gut ein Sechstel des Box-Preises veranschlagte Super Deluxe Edition aus, solange man sich mit besagten fünf Digitaltonträgern und einem Hardcover-Buch begnügen kann.
Zum Audiomaterial: Neben dem Album im fettem Remaster bekommt man B-Seiten und EP-Material ebenso wie die spannenden, unveröffentlichten Sound-City-Sessions geboten, zu denen neben einer GN’R-Studiofassung der alten Hollywood Rose-Nummer ‘Shadow Of Your Love’ sowie diverse Demo- und Cover-Versionen auch zwei unvollendete Arbeitstitel (’The Plague’, ‘New York Tune’) zählen.
Dass bei solch aufwändigem, das Gros des G N’ R LIES (1988)-Materials mitberücksichtigendem Anfangsärakomplettismus das kontroverse ‘One In A Million’ komplett unter den Tisch gekehrt wird, ist hingegen nicht tolerierbar und spiegelt jenen politisch überkorrekten Bereinigungszeitgeist wider, der Appeasement historischer Akkuratesse vorzieht. Zusätzliche verfügbare Versionen sind das reine Album-Remaster auf überfälligem Doppelvinyl und Einfach-CD plus diverse nichtphysische Derivate. Na, Appetit bekommen? (Frank Thießies)
Diese und noch viele weitere aktuelle relevante Reviews findet ihr hier sowie in der aktuellen METAL HAMMER-Juliausgabe.