Eine durchaus interessante Entwicklung trägt sich derzeit in Großbritannien zu: Seit mehreren Monaten gründen sich dort nämlich mehr und mehr neue Religionsgruppierungen. So weit, so gut.
Die Mitglieder dieser Gemeinschaften sind jedoch zum großen Teil katholische Metalheads, die sich von ihren ursprünglichen Glaubensgemeinschaften ausgeschlossen gefühlt und nun kurzerhand selbst Initiative ergriffen haben.
Wo in konservativen Sichtweisen christliche Traditionen nicht mit den dunklen Gepflogenheiten mancher Metal-Hörer vereinbar zu sein scheinen, werden in den neu gegründeten Gemeinden genau diese vermeintlichen Gegensätze vereint und ausgelebt.
Unter Namen wie ‘The Order Of The Black Sheep’, ‘The Intrepid Fox’, ‘Asylum’ oder ‘The Glorious Undead’ finden sich so vor allem junge Leute zusammen, die dem “Sektierertum” der christlichen Kirche entgegenwirken wollen. Gleichzeitig Christ und Metaller sein und sich auf biblische Zeilen wie “vor Gott sind alle Menschen gleich” beziehen, das wird in den kurzen Zeremonien solcher alternativen Gemeinschaften zusammen mit Videoclips und musikalischer Untermalung gepredigt.
Auch Pater Culat, Pfarrer einer Diozösse in Avignon, ist in seiner Freizeit leidenschaftlicher Metal-Fan. 2007 brachte er ein Buch mit dem Titel “L’âge du metal” auf den Markt, in dem er sich genau diesem Phänomen junger Christen mit metallischem Hintergrund beschäftigt. Mittels einer Befragung (Altersdurchschnitt 24 Jahre) fand er heraus, dass in der Metalszene lediglich 15,22% religiös seien, sich 12,32% mit dem Christentum identifizieren aber nur lediglich 10,69% ihren Glauben auch zu praktizieren.
Ob die Neugründung metallischer Glaubensgemeinschaften auch eine Folge der letzten Zensus-Befragung in England war, bei der mehr als 6.000 Bürger Metal als ihre Religion angaben, kann nur vermutet werden. Als Vorbote können die damaligen Ergebnisse aber sicherlich angesehen werden.
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