Zwei unterschiedlich große Locations, ein eigenes Print-Magazin und das dazugehörige „Metal Day“-Open Air sind nicht die einzigen Faktoren, die das Z7 von ähnlich gearteten Clubs unterscheidet. Der vielleicht entscheidende Pluspunkt: Im eidgenössischen Teil des Dreiländerecks genießen Musik-Fans aus aller Herren Länder ein erlesenes Programm, das aufgrund der vorhandenen Infrastruktur regelmäßig in passendem Rahmen präsentiert wird. Damit trägt das Z7-Team möglicherweise mehr zum interkulturellen Austausch bei als so manch gut gemeinter Europarat-Beschluss. Kein Wunder, dass die akute Existenzbedrohung durch den Ausbau eines angrenzenden Baumarkts eine unglaubliche Solidaritätswelle heraufbeschwor. Aber lassen wir den mittlerweile 61-jährigen Konzertfabrikgründer am besten selbst zu Wort kommen.
Norbert, kannst du uns kurz auf eine Zeitreise zu den wichtigsten Eckpunkten der Z7-Geschichte entführen?
Aber sicher doch. Bereits Anfang der Neunziger Jahre stand schon in den entsprechenden Gedankenspielen fest, wohin die Reise gehen sollte. Das dazugehörige Ziel: Ein eigenes Konzertlokal mit fester Infrastruktur, hochstehender Technik und fest angestelltem Personal. Fügt man diese Faktoren zusammen, sollte es letztendlich möglich sein, diverse Konzerttermine innerhalb von Minuten sicher vergeben zu können. Der erste Meilenstein dabei war natürlich der Kauf einer Licht- und Tonanlage sowie der Einbau eines leistungsstarken Heizungssystems. Somit konnte die Z7-Premiere mit der Spencer Davis Group kurz darauf erfolgreich über die Bühne gehen, und auch das erste Metal-Konzert in Form eines Slayer-/Machine Head-Tourstopps ließ nicht lange auf sich warten. Des Weiteren sollte man sich natürlich auch noch 2005 in der Pratteln-Historie rot anstreichen: In jenem Jahr ging nämlich das Z7 endlich vollständig in unseren Besitz über.
Welche besonderen Ereignisse stellen deine rein persönlichen Meilensteine im Z7-Kosmos dar?
Wenn die Musiker nach Konzertende grinsend die Bühne verlassen und das Publikum sich zufrieden auf den Heimweg begibt, entpuppt sich der entsprechende Tag immer wieder als ein kleines Highlight für mich. Ebenfalls ein Höhepunkt: Unser eigenes Festival, mit dem wir bei der dritten Auflage erstmals schwarze Zahlen schreiben konnten. Diese Tatsache ist natürlich ebenfalls ein Gradmesser dafür, dass wir uns definitiv auf dem richtigen Weg befinden.
Pratteln befindet sich direkt am Dreiländereck. Kannst du uns sagen, wie viel Prozent eurer Besucher aus den entsprechenden Nachbarländern kommen?
Obwohl wir in unmittelbarer Nähe zu den jeweiligen Grenzen liegen, kommen im Jahresdurchschnitt leider nur etwa 16 Prozent unserer Gäste aus Deutschland und Frankreich. Auch Besucher aus Italien oder Österreich sind bei uns eher Ausnahme als Regel. Dieser Anteil wäre sicher um einiges ausgeglichener, wenn die Preisstruktur zwischen den Ländern angepasster wäre. Zudem machen uns natürlich auch die dazugehörigen Grenzkontrollen das Leben schwer.
Wenn man sich mit bekannten Bands über ihre Lieblings-Clubs unterhält, wird zu gefühlt 80 Prozent eure Location erwähnt. Kannst du uns euer Erfolgsrezept für dermaßen hohe Sympathiewerte ein wenig näherbringen?
Leider nicht! Ich habe nämlich selbst keine Ahnung, was wir anders machen als die restlichen Clubs. Die Crew im Z7 besteht aus langjährigen und hoch motivierten Mitarbeitern, die sowohl ihre Arbeit als auch die Menschen vor und hinter der Bühne lieben. Wenn wir irgendwo sparen, dann sicher nicht bei der Mithilfe zur Lösung irgendwelcher Probleme. Ganz egal, ob es sich dabei um technische Hindernisse oder die Verpflegung der Künstler und deren Crews handelt. Es kann allerdings natürlich auch sein, dass die Künstler das Z7 einfach nur wegen unserer tollen Waschmaschine mögen.
Infos zum Z7 in Pratteln:
Eröffnung: 1994
Kapazität: 1.500
Disco-Abend: Keine -regelmäßigen Veranstaltungen, da auf Live-Events
spezialisiert.
Adresse: Kraftwerkstrasse 7, CH-4133 Pratteln
Website: www.z-7.ch