M’era Luna 2024: Ein Fest der Dunkelheit und Musik

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Mit einer Mischung aus legendären Acts und vielversprechenden Newcomern bot das Festival ein Wochenende voller unvergesslicher musikalischer Momente und einzigartiger Atmosphäre, auch ein Grund warum das M’era Luna kurz vor dem Festival ausverkauft verkündet. Nachdem der Freitag als Anreisetag bei eine Mischung aus Sonne und Regen mit geselligen Lesungen, Mittelaltermarktbesuchen mit der geselligen Livemusik von Pestilenzia oder dem Tanzbein im Hangar tief in der Nacht endete, konnte der Festivalstart fast nicht besser werden.

Samstag 10.8.2024

Unter strahlendem Sonnenschein begann der Tag auf der Hauptbühne mit einem Auftritt von Schwarzer Engel. Kraftvolle Melodien und tiefgründige Texte erfüllten die Luft. Für Frontmann Dave Jason war die Präsentation des neuen Albums ‚Höhere Gewalt‘ und der Single ‚Krähenbruder‘ ein Muss. Seine Interpretation von Dark Metal ist stark von Einflüssen wie ASP und Rammstein geprägt. Die Dark-Rocker aus der Schweiz, Hell Boulevard, legten direkt nach und begeisterten mit melodischem Piano und infernalischen Gitarrenriffs. Wie aus der Hölle auf die Erde geschickt, brachten sie Hits wie ‚Weirdos‘, ‚Satan in Wonderland‘ und ‚In Black We Trust‘ auf die Bühne und sorgten damit für die ersten Tanzmomente des Tages.

Die Stimmung blieb weiterhin ausgelassen mit Lacrimas Profundere, einer der bekanntesten und innovativsten deutschen Bands der Dark-Goth-Szene. Das M’era-Luna-Publikum wurde eingeladen, Teil des offiziellen Videoclips zu ‚Shimmering‘ zu werden, indem eigene Aufnahmen vor Ort eingesendet werden konnten. Weiter ging es mit dem Auftritt von der Band der neuen „deutsche Härte“ Die Herren Wesselsky. Sänger Alexx Wesselsky, besser bekannt als „Der Checker“ aus dem Fernsehen und Gründer von Eisbrecher sowie Megaherz, brachte mit seiner langjährigen Musikerfahrung eine lässige und rockige Atmosphäre auf die Bühne.

Die entspannte Nachmittag Stimmung endete abrupt, als die Platin-Schallplatten-Gewinner Oomph! aus Braunschweig die Bühne betraten. Mit Daniel Schulz am Mikrofon präsentierten sie das Album ‚Richter und Henker‘ aus dem Vorjahr. Der Wechsel des Sängers tat der Begeisterung keinen Abbruch – das Publikum tobte und jubelte unaufhaltsam. Viele Flammen am Grill und Einhörner auf der Bühne – Hämatom sorgten für beste Stimmung zum 20-jährigen Jubiläum und präsentierten ihr kommendes Album ‚Für Dich‘, das nächstes Jahr erscheinen wird. Das Album ist dem verstorbenen Hämatom-Mitglied WEST gewidmet, wodurch der Auftritt eine besondere emotionale Note erhielt.

Als nächstes kamen Saltatio Mortis auf der Mainstage. Auch ohne Pyroshow sorgten sie für ein volles Infield, was knapp an seine Kapazitätsgrenzen stieß. Sänger Alea zeigte echten Einsatz und ließ sich von einer Kopfverletzung nicht irritieren. Das Publikum tanzte im Takt der Musik, während sich die Arme der Anwesenden wie Wellen im Ozean bewegten. Zur Abwechslung zog es mich zur Club Stage, um London After Midnight (kurz LAM) zu sehen. Während das bunt gemischte Publikum zu den Hard-Rock-Gitarren rockte, zog sich die Sonne zurück und bereitete die Bühne für das letzte Highlight des Tages vor: ASP. Begleitet von dem kraftvollen Chor von Stimmengewalt und einer beeindruckenden Feuershow in der Dunkelheit wurde dieses Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das M’era Luna tanzte bei besten Wetter noch weiter durch die Nacht.

Sonntag 11.8.2024

Direkt ausgegraben zum Start des zweiten Festivaltages stürmte die junge Band Erdling mit voller Energie die Mainstage. Während das Publikum sich mit Regenschirmen vor der Sonne schützte, präsentierten sie ihre dunkle Seite und sorgten für einen mitreißenden Auftakt. Nebenan rockten Eden weint im Grab mit Cello und Geige die Clubstage. Trotz Corpsepaint und Black-Metal-Elementen beeindruckten sie das Publikum und hielten die Stimmung hoch. Danach betraten Stahlmann die Bühne und präsentierten ihr neues Album „Phosphor“. Obwohl viele das vorherige Album „Quarz“ als das Maß aller Dinge betrachten, kamen die dunklen Melodien und die sehnsuchtsvolle Leidenschaft nach Industrial-Metal keineswegs zu kurz.

Nach dem Besuch in der Stahlfabrik war es Zeit für Pyrotechnik und Folk-Rock mit dArtagnan. Trotz der Hitze jubelte und feierte das Publikum. Der gleichzeitige Sänger von Feuerschwanz sorgte für ausgelassene Stimmung, und zusammen wurde das Lied ‚Die drei Musketiere‘ mit Begeisterung in den Himmel gesungen. Weiter ging es mit den schwedischen Glams Deathstars. Die Präsentation ihres neuen Albums ‚Everything Destroys You‘ sowie die kraftvollen Gitarrenriffs und industriellen Synthesizer rundeten den Nachmittag perfekt ab.

Um das Mittelalter musikalisch wiederaufleben zu lassen, sorgten die Münchener Schandmaul für den perfekten Rahmen. Sänger Thomas Lindner und Gast Georgij Alexandrowitsch Makazaria von der Band Russkaja zeigten eindrucksvoll, dass die Walpurgisnacht auch tagsüber gefeiert werden kann. Zurück auf der Clubstage blieb die Stimmung weiterhin feierlich, als Andy LaPlegua mit seinem Soloprojekt Combichrist die Bühne betrat. Mit einem Old-School-Set des alten Repertoires sorgte er dafür, dass unsere Ohren ordentlich durch die pulsierenden Beats und kraftvollen Klänge beansprucht wurden.

Die Hamburger Lord of the Lost nutzten die Gelegenheit auf der Mainstage für eine beeindruckende Pyroshow. Das Infield war beinahe zum Bersten mit Menschen gefüllt, die teils auf Decken lagen oder sich mit Regenschirmen vor der Sonne Schutz suchten. Sängerin Simone Simons und der ehemalige After-Forever-Sänger Mark Jansen führten die bereits gereifte Band Epica auf der M’era Luna mit ihrem symphonischen Metal und Oper-Elementen auf. Als eine der bedeutenden Metalbands des renommierten Gothic-Festivals sorgten sie für ordentliches Headbanging und provozierten sogar eine „Wall of Death“ im Publikum.

Last but not least betraten die Iren von VNV Nation mit dreißig Jahren Erfahrung die Bühne und setzten mit ihren Elektromelodien und Schlagzeugklängen aus den Achtzigern das i-Tüpfelchen auf das Festival. Für viele Veteranen war es eine nostalgische Reise, während es die jüngeren Grufties neugierig machte. Dieses wundervolle Finale des M’era Lunas 2024 ließ alle begeistert zurück. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten – wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!


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