Megadeth waren vor der Corona-Krise gerade dabei, ihr neues Album zu machen. Aktuell lassen sie die Arbeiten daran ruhen. Eine Platte aus der Ferne einzuspielen, ohne miteinander in einem Raum zu sein, sei nichts für die US-Amerikaner, meint Bassist Dave Ellefson. Metallica hatten zuletzt eine andere Position vertreten, als sie damit geliebäugelt haben, zusammen via Zoom-Konferenz zu musizieren.
Im Podcast „There Goes My Hero“ (siehe unten) antwortete Ellefson auf die Frage, ob Megadeth die Möglichkeit diskutiert hätten, ein Album in separaten Studios aufzunehmen, um die soziale Distanz zu wahren. „Wir haben darüber gesprochen“, beginnt Ellefson. „Aber wir wollen auf diese Weise keine Megadeth-Platte machen. […] Nachdem die mittlerweile abgesagte Ozzy Osbourne-Tour letzten Sommer verschoben wurde, haben wir uns direkt wieder neu formiert und gesagt: ‚Lasst uns nach Nashville gehen und anfangen, an dieser Scheibe zu arbeiten.‘
Alte Schule
Vier Kerle und unser Toningenieur, Chris Rakestraw, der die Platte zusammen mit Dave produziert, in einem Raum. ‚Lasst uns in einem Raum gehen, einfach Typen sein, die jammen.‘ Wir hatten viele Ideen. Einige davon gemeinsam. […] Ich denke, die Alben, die am besten bei den Fans ankamen, manches vom früheren Zeug, sind die Sachen, die wir als Band aufgenommen haben. Die wir als Band zusammen in einem Raum geschrieben haben. Auf die altmodische Art, wenn du in einem Jam-Raum gehst und anfängst zu jammen.
Da kommt eine bestimmte Stimmung auf. Am Ende des Tages ist es einfach, sich wie eine Band zu fühlen. Wenn wir ein Riff jammen, und ich hinüber schaue, und Dave sein Knurren hat, und ich headbange, und unsere Füße weit auseinander stehen, unsere Gitarren dazwischen – wenn du das in einem Raum siehst, ist das wie eine Bestätigung, dass das verdammt großartig ist. Das ist bombig. Wenn du das im Raum spürst, kommt dasselbe Gefühl mit auf die Bühne und springt über auf 10.000 oder 15.000 oder 100.000 Leute, für die wir auftreten.“