Die Gerüchteküche im Internet brodelt: Es soll während der Aufnahmen von TH1RT3EN zu „mysteriösen Begebenheiten“ gekommen sein. Die Rede ist von verschwundenen Spuren auf dem Studiorechner, seltsamen Krankheitsfällen und weiteren Spukgeschichten. Dave formt ein Fragezeichen auf seiner Stirn. „Wirklich? Das hätte ich bemerkt, denn ich war dabei“, wundert er sich. „Okay, unser Produzent Johnny K. fiel einige Male durch Krankheit aus, weshalb wir ein wenig in Zeitverzug gerieten. Aber das war weder dramatisch noch ungewöhnlich. Offensichtlich haben da einige Leute etwas durcheinander gebracht. Im Rahmen der Aufnahmen zu UNITED ABOMINATIONS kam es nämlich wirklich zu einigen seltsamen Vorkommnissen: Wir waren damals in den Sarm Hook End Studios in der Nähe von London, die auch Iron Maiden gelegentlich nutzen. Es gab da eine ganz bestimmte Stelle in einem Raum, an der ich bereits zweimal ausgerutscht war. Ich bin seit meiner Kindheit Sportler und habe einen sehr guten Gleichgewichtssinn. Aber in diesem Zimmer haute es mich dann auch noch ein drittes Mal um, und dabei brach ich mir den Fuß. Wir fuhren zu einem typisch englischen Landarzt, der mich mit breitem Dialekt zehnmal nach diversen Papieren fragte. Ich schrie ihn an, dass mir das scheißegal sei, solange mein Fuß in diesem komischen Winkel vom Bein absteht, haha.“
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Es gab im Vorfeld nicht wenige Fans, die sich ob der Wahl des Produzenten ein wenig irritiert zeigten. Johnny K. stand bisher eher für modernere Bands der Marke Disturbed oder Sevendust. „Ich gebe zu, dass ich seinen Namen vorher gar nicht kannte“, lacht Mustaine. „Wir wollten wieder mit Andy Sneap arbeiten, der auch die letzten beiden Alben produziert hat. Aber er konnte aus terminlichen Gründen nicht. Also schlug unser Bassist Dave Ellefson Johnny vor. Ich war skeptisch, aber nachdem Dave meinte, er hätte auch schon mit Machine Head gearbeitet, war mein Interesse geweckt. Machine Head sind nun nicht gerade meine Lieblingsband, aber sie haben einige interessante Ideen. Wir trafen uns mit Johnny und skizzierten die jeweiligen Vorstellungen. Es passte perfekt. Ich lasse auch heute noch nichts auf Sneap kommen, er macht einen großartigen Job. Doch Johnny verpasste uns einen frischen Sound, der zu hundert Prozent nach Megadeth, aber nicht unbedingt typisch nach Heavy Metal klingt. Speziell die Soli haben einen ganz eigenen Klang.“
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Nicht nur der Nacken, auch das Verhältnis zu Metallica scheint demnach gut verheilt zu sein. Höchste Zeit also für eine Megadeth-Konzertreise durch deutsche Gefilde. „Wir hoffen, dass es 2012 mit einer kompletten Tour klappt“, sagt Mustaine. „Meine Mutter ist ja Deutsche, deshalb fühle ich mich bei euch besonders wohl. Das Publikum kommt, um die Musik zu genießen und nicht, um eine Band niederzumachen. Es hat fast etwas Familiäres. Okay, die Alben CRYPTIC WRITINGS und RISK hätte ich als Soloalben veröffentlichen sollen, und nicht unter dem Namen Megadeth. Das weiß ich heute. Aber selbst diesen Ausrutscher habt ihr mir letztlich doch verziehen, haha.“
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