Für die aktuelle Episode von VH1 Classics ‘Rock Icons’ hat Megadeth-Frontmann Dave Mustaine u.a. über die Gründung seiner eigenen Band, den Einfluss, den sein Metallica-Rauswurf auf Megadeth hatte, Drogenkonsum und den aktuellen Erfolg von Megadeth gesprochen.
Rache an Metallica
Alles begann mit Mustaines gut dokumentiertem Rauswurf bei der später größten Metal-Band der Welt, Metallica. „Aufgewachsen mit all den Verteidigungsmechanismen, die ich mir über die Jahre angeeignet hatte, war ich ziemlich angepisst. Ich wollte kämpfen“, erinnert sich Mustaine, der 1983 von der selbst stark Alkohol konsumierenden Band offiziell wegen „Drogen- und Alkoholmissbrauchs“ rausgeworfen wurde.
„Wenn du jeden Tag um etwas zu essen kämpfen musst und dir dann jemand deinen Lebensunterhalt wegnimmt… Das bedeutet Krieg”, so Mustaine. „Ich glaube nicht, dass Megadeth aus irgendeinem anderen Grund als purer Rache entstanden sind.
Es war ein: ,Wisst ihr was? Ihr werdet mich nicht zu dem Kid machen, das wieder zuletzt ins Team gewählt wird’“, verrät der Megadeth-Fronter seine Motivation. „Wir wollten die härtest mögliche und heftigste Metal-Band überhaupt sein. Punkt.“
Laut Mustaine wollte er aber keine zweiten Metallica gründen: „Es klang nicht wie meine letzte Band. Ich wollte das für mich tun. Nicht wegen dem, was ich verloren hatte, sondern wegen dem, was ich noch immer besaß.“
Trotzdem verbindet Mustaine noch gute Erinnerungen mit seinen Tagen bei Metallica: „Es gab so ein Feeling zwischen mir und James Hetfield, wenn wir nebeneinander standen und spielten. Ich denke, die Leute konnten sehen, dass da eine wirkliche Bruderschaft war. Wir waren ein großartiges Gitarren-Duo.”
Erfolge und Drogen
Mit ihrem vierten Album RUST IN PEACE waren Megadeth 1990 dann selbst zu einer etablierten und erfolgreichen Metalband geworden: „Als RUST IN PEACE rauskam, haben wir realisiert, dass Megadeth zu einer mächtigen Eiche wurden.
Das Album erreichte Platin und wir waren davon geplättet. Alles was wir tun mussten, war als Einheit eng zusammen zu bleiben. Die Außenwelt interessierte nicht“, so Mustaine weiter. Die Innenwelt und das „klassische” Line-Up von Megadeth wurden allerdings zunehmend durch Drogen gefährdet.
„Speziell in dieser Zeit war Drogenabhängigkeit das große Problem“, erinnert sich der Sänger und Gitarrist. „Die Geschichte von Megadeth und Heroinabhängigkeit ist ein großer Teil unserer Vergangenheit. Mein Problem war, dass ich das Geld hatte und somit die Möglichkeit, weiter zu konsumieren.“
Der Kreis schließt sich
Das Fazit nach 32 Jahren Megadeth fällt aber positiv aus: „Megadeths Musik und ich selbst sind einfach ein Zeugnis dafür, dass wir siegreich waren. Wenn du dir alles anschaust, was passiert ist, wie sich gerade der Kreis schließt – wie wir Geld verdienen, Wein herausbringen etc. – dann ist das eine Feier des Lebens.“
Megadeth befinden sich gerade in den Aufnahmen zu ihrem nächsten Album, für die man nach dem Abgang von Drummer Shawn Drover und Gitarrist Chris Broderick, allem Anschein nach Lamb Of God-Schlagzeuger Chris Adler und Angra-Klampfer Kiko Loureiro als Session-Ersatz verpflichtet hat. Eine zukünftige Reunion des RUST IN PEACE-Line-Ups ist hingegen wenig wahrscheinlich.
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