Toggle menu

Metal Hammer

Search

Mayhem: Sänger Attila Csihar über den Mord an Euronymous

von
teilen
mailen
teilen

Die Geschichte vom Mord an Mayhem-Gitarrist Euronymous durch Burzums Kristian „Varg“ Vikernes am 10. August 1993 dürfte den meisten Metallern bekannt sein. Der aktuelle Mayhem-Sänger Attila Csihar, der um jene Zeit bereits Gesang für Mayhem aufgenommen hatte, erzählt in einem neuen Interview mit Blabbermouth seine Sicht der Dinge.

Vor 30 Jahren

Empfehlungen der Redaktion
Zara Larsson unter Beschuss wegen Burzum-Kleid
„Es ist verrückt, dass es schon 30 Jahre her ist… Das Ding ist, dass ich damals für zwei Wochen in Norwegen war. Ich wohnte bei Euronymous. Ich blieb bei Euronymous und Varg, weil wir Freunde waren. Ich war sehr gut mit Euronymous befreundet, er war ohne Zweifel mein bester Kumpel in der Band“, so Csihar.

Der Sänger erzählt weiter: „Er kontaktierte mich und lud mich ein, für Mayhem zu singen. Wir hingen zusammen ab und sprachen darüber, was wir in Zukunft machen würden. Wir sprachen auch über die Ideologie und die Richtung der Musik. Er hatte all diese Ideen.“ 

Der gemeinsame Nenner

„Ich liebte seine Plattensammlung, er hatte eine fantastische Tangerine Dream-Sammlung. Ich fand es beeindruckend, dass er elektronische Musik mochte. Varg mochte elektronische Musik auch, als ich ihn traf. Es war seltsam, er mochte meine Band Plasma Pool. Es war eine andere Ära der elektronischen Musik, als wir noch keine Computer hatten. Es war eine Herausforderung, aber ich liebte es. Und Varg gefiel dieses Dark Elektro-Projekt“, erklärt der Musiker.

Tormentor

Empfehlungen der Redaktion
Mayhem: Necrobutcher wollte auch Euronymous umbringen
„Euronymous war sehr daran interessiert, dass ich auf dem neuen Mayhem-Album (DE MYSTERIIS DOM SATHANAS – Anm.d.A.) singen sollte, aber er wollte auch Tormentor (Csihars ungarisches Black Metal-Projekt – Anm.d.A.) veröffentlichen“ so Csihar. „Er fand, es war wichtig, weil wir es nicht selbst im kommunistischen Ungarn veröffentlichen konnten, also brachte ich ihm die Master-Aufnahme und das Tonband.“ 

Plasma Pool

Der Vokalist erzählt weiter: „Dann fand Varg es plötzlich auch super. Ich weiß nicht, ob das schon ihrer Rivalität geschuldet war, aber er sagte: ‘Ich will Plasma Pool, du musst es mit mir veröffentlichen.’ Ich war einfach nur glücklich, dass meine Sachen veröffentlicht werden sollten. Es waren die frühen Neunziger, etwas zu veröffentlichen war eine große Sache, weil es kaum gute Verträge gab.“

Chaos bei Mayhem

Empfehlungen der Redaktion
Marduk: Die Grenzen der Toleranz
„Ich unterhielt mich mit Varg und Euronymous, und wenn ich ehrlich bin, haben sie mit mir immer ein wenig über den anderen gelästert. Varg meinte ‘Ist der Typ nicht seltsam?’ und ich machte einen Witz und wir lachten. Dann meinte Euronymous ‘Findest du den Kerl nicht komisch?’ und ich machte noch mal einen Witz“, erinnert sich Attila Csihar.

„Am Ende dachte ich mir nur noch ‚Leute, ich bin doch kein Priester, vielleicht solltet ihr mal miteinander reden.‘ Es sah nicht mal so schlimm aus, es gab ein wenig Spannung, aber ich dachte, das sei normal. Es baute sich über Jahre hinweg auf, mit dem Suizid von Dead (Ehemaliger Mayhem-Sänger Per Yngve Ohlin – Anm.d.A.), dem ganzen Ärger und den Kirchenverbrennungen. Es war eine andere Zeit. Sie griffen christliche Gruppen an, und im Gegenzug griffen die christlichen Gruppen Euronymous‘ Laden an, damit er voller Jesus-Mist war“, meint der Sänger.

Schlimmer als gedacht

Empfehlungen der Redaktion
Mayhem: Dämonen der Vergangenheit
Der Frontmann erklärt: „Es war eine ganz andere Ära, sie haben sich so Mühe gegeben. Euronymous lieh sich Geld von seinem Vater, um das Studio Grieghallen zu bezahlen, das war teuer, und ich war beeindruckt. Aber ich hätte nie gedacht, dass die Sache mit Euronymous und Varg so weit gehen würde.“


Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.

teilen
mailen
teilen
Brent Hinds hatte Musik für ganzes Album auf Halde

Der neulich verstorbene, ehemalige Mastodon-Gitarrist Brent Hinds hatte einiges an Musik in der Hinterhand. Dies plauderte nun ein früherer Kollege aus einer anderen Band aus. Hierbei handelt es sich um Schlagzeuger Duane Trucks, mit dem der lockige Saitenhexer im Psychobilly-Nebenprojekt Fiend Without A Face gemeinsame Sache machte. Cool wie Sau Im Interview mit dem britischen Metal Hammer verriet Trucks nun: "Brent hatte ein ganzes Album, das noch nicht ans Tageslicht gekommen ist. Er schickte mir ein ganzes Album von Liedern — und es ist cool wie Sau." Darüber, was mit diesen Kompositionen noch passieren könnte und ob sie womöglich in irgendeiner Form…
Weiterlesen
Zur Startseite