Mit ROOTS schafften Sepultura 1996 den Durchbruch in der Death-/Thrash-Welt. Nicht zuletzt die beeindruckende Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Xavante-Stamm trug dazu bei. Teile des Albums wurden im Urwald im Norden von Brasilien aufgenommen. „Die Scheibe war extrem von Tribal-Musik beeinflusst“, weiß der damalige Sänger Max Cavalera. „Der Mix aus Tribal und Metal war damals etwas komplett Neues. Wir begaben uns auf unbekanntes musikalisches Terrain, doch das Ergebnis klang hervorragend.“
Auch Genre-Kollegen und Musiker aus anderen Bereichen sprachen damals über ROOTS von einem außergewöhnlichen Album. „Als uns Leute wie Dave Grohl und Lemmy Kilmister für die Platte lobten, klang das für mich unwirklich. Meine Idole rühmen das, was ich erschaffen habe. Das war sehr cool“, erinnert sich Max Cavalera. „Wenn man etwas mit Leidenschaft betreibt und noch nicht weiß, wohin es einen führen wird. Man neue Dinge ausprobiert, etwas wagt, sollte man keine Angst haben, sondern es einfach tun.
Mal wird man scheitern, mal nicht – und manchmal kommt etwas Großartiges dabei heraus. Und manchmal ist es kontrovers. Aber das ist okay. Es ist dann eben nicht für jeden“, erzählt der Sänger weiter. „Manche Leute lieben ROOTS, andere hassen es. Einige mögen nur die alten Sepultura-Sachen. Manche wollen, dass ich so spiele wie ich es tat, als ich 15 Jahre alt war. Aber das kann ich nicht immer tun. Ich bringe ein bisschen davon ein in die Sachen, die ich aktuell mache. Doch nicht viel, denn das Leben hat noch viel mehr zu bieten.“
Dem 1996 von der Band geschiedenen Max Cavalera zufolge verstehen manche Leute nicht, welch ein großes Universum die Musik ist. „Es gibt so viel, was wir mit ihr umsetzen können. Es gibt endlose Möglichkeiten. Und das ist das Coole daran. Es gibt so viel mehr zu erforschen, so viele unterschiedliche Dinge, die man tun kann. Also warum sollte man immer und immer wieder das Gleiche machen?“