Viele Bands und Musiker versuchen das Beste aus der Corona-Krise zu machen, indem sie die unfreiwillige Tour-Pause dafür nutzen, Songs zu schreiben. Das hatte auch Mastodon-Gitarrist Bill Kelliher vor. Doch daraus wurde nichts. Denn: Der Prog-Metaller fühlt sich eingeengt und klagt über fehlenden kreativen Freiraum.
So gab Kelliher im „Tone-Talk-„Podcast Auskunft über den Fortschritt des Songwriting für den Nachfolger von EMPEROR OF SAND (2017). „Es ist schwer im Moment, denn ich dachte, ich wäre wirklich inspiriert zum Schreiben. Doch ich bin es nicht. Aber ich habe bereits 20 Lieder geschrieben, damit bin ich zufrieden. Das war allerdings vor Corona. Jetzt, da Corona zugeschlagen hat, dachte ich, ich würde 30 weitere Stücke schreiben. Aber ich mache es nicht. Ich reise nicht, ich mache nichts, ich sitze zu Hause. […]
Das wahre Leben
Ich sage nicht, dass ich mit nicht inspiriert fühle. Es fühlt sich eher so an, dass ich, jetzt da ich daheim bin, so beschäftigt bin. Und meine Frau weiß, dass ich zuhause bin, und sagt mir dauernd an, was ich zu tun habe. Und ich denke mir: ‚Fuck!‘ Immer wenn ich auf Tour war, konnte ich mich einfach in mein Hotelzimmer setzen, mich ausschließen und mich nicht um das richtige Leben sorgen.
Das echte Leben war schon immer schonungslos zu mir, aber jetzt ist es so, dass ich nicht entkommen kann. Ich bin in den Fängen davon, unter der Kontrolle von jemand anderem zu sein. Da kann ich nicht einfach sagen: ‚Hey, rate mal, ich gehe in den Keller in mein Studio.‘ Als Musiker und Künstler muss ich irgendwohin kommen, um vom echten Leben wegzukommen, damit ich Riffs schreiben kann. Und das ist schwer im Augenblick. Denn Corona hält alle so verdammt beisammen. Und mir geht das auf die Nerven. Ich kann da nicht entspannen.“