Der Missbrauchsskandal um Marilyn Manson schwelt nun bereits seit zahlreichen Monaten vor sich hin. Nun hat eine tiefgehende Recherche des Rolling Stone neue Vorwürfe und Details ans Tageslicht gebracht. Demnach bediene sich der Schock-Rocker regelmäßig rassistischer Sprache, dekoriere sein Zuhause mit Nazi-Devotionalien inklusive Hakenkreuzen und habe einen sogenannten „Bad Girls Room“. In Letzteren habe er seine Freundinnen zum Teil stundenlang eingesperrt, um sie zu bestrafen.
Immer tiefere Abgründe
Dem Rolling Stone zufolge hätten mehrere Opfer eine Art Gesangskabine in Brian Warners Apartment in West Hollywood beschrieben, den er seinen „Bad Girls Room“ nenne und als Einzelzelle verwende, um schlechtes Verhalten zu ahnden. Eine Dame namens Smithline gibt an, der Raum habe ungefähr die Größe einer Anprobierkabine in einem Klamottenladen. Bei einer Gelegenheit habe sie Marilyn Manson mehrere Stunden dort eingesperrt. „Zuerst ließ er es cool klingen. Dann ließ er es sehr strafend klingen. Selbst wenn ich geschrien hätte, hätte mich niemand gehört. Zuerst kämpfst du — und er genießt den Kampf. Ich habe gelernt, nicht dagegen anzukämpfen, denn damit gab man ihm, was er wollte. Ich bin einfach irgendwo anders hin in meinem Kopf gegangen.“
Des Weiteren zeichnet der Bericht des Rolling Stone ein wiederkehrendes Muster in den Beziehungen von Marilyn Manson nach. So beginne er zunächst damit, die Frauen mit Freundlichkeiten zu entwaffnen. Diese Taktik würden Täter oft gebrauchen, um Opfer in ihre Fänge zu locken. Zu Smithline soll Manson gesagt haben: „Ich bin der Einzige, der dich versteht.“ Mit einem weiteren Opfer namens Sarah McNeilly soll er schon darauf gedrängt haben, Hochzeitskleider auszusuchen: „Er wollte ein Baby haben. Ich habe niemals so eine Beziehung wie diese erlebt. Denn sie war künstlich.“