Marilyn Manson: „Ich hatte Spaß bei der Wacken-Show.“

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Erst wenige Tage vor seinem Hauptstadtbesuch spielte Marilyn Manson das Wacken-Infield mit einem recht desaströsen Set leer, das an „What the fuck“-Momenten nicht zu überbieten war. Der Sänger wirkte desorientiert, schlecht gelaunt und völlig neben der Spur. Die Wahrnehmung von Zuschauer und Performer scheint jedoch etwas auseinanderzugehen. „Ja, ich erinnere mich an die Show“, sagt Manson nach einer kurzen Bedenkpause, während der er sich in ein elegantes Ledersofa fallen lässt. Das ist ja schon mal was.

„Ich mochte die Performance ganz gerne und hatte Spaß dabei. Mich hat nur genervt, dass das Publikum so weit weg war, dass ich keine Verbindung aufbauen konnte“, fährt er fort, spürt jedoch ungläubige Blicke auf sich. „Wenn du jetzt wissen willst, ob ich auf der Bühne wahnsinnig bin… Vielleicht, irgendwie.“ Dieser Wahnsinn hat ihn natürlich erst da hingebracht, wo er heute ist.

Make Manson great again

Als fleischgewordener Antichrist trat Marilyn Manson vor über zwanzig Jahren auf die Bildfläche, wollte der Menschheit den Spiegel vorhalten und ihre hässliche Fratze zeigen, verzweifelte jedoch bald an sich selbst. Spätestens seit dem 2007er-Album EAT ME, DRINK ME scheint sich Manson primär im Kampf mit seinen eigenen Dämonen zu befinden, ständig zu ringen mit dem, der er ist und dem, der er sein will.

Überzeugt davon, zu Größerem bestimmt zu sein, aber unfähig, dieses Ziel zu erreichen, ohne sich selbst immer wieder zurückzuwerfen. Es ist ein Trauerspiel, und der zehnte Akt heißt HEAVEN UPSIDE DOWN. „Zur Entstehungszeit von THE PALE EMPEROR habe ich verstanden, dass ich nicht so gut war, wie ich hätte sein sollen. Ich wollte immer alles kontrollieren, war aber nicht dazu in der Lage, das zu vollbringen, was ich wollte“, gesteht Manson ein.

Über Stolpersteine zum Ziel

„Das ist eine unschöne Erkenntnis, aber irgendwann habe ich es eingesehen.“ Also begab er sich vertrauensvoll in die Hände von Score-Komponist Tyler Bates. Jener arbeitete in intimen Songwritingsessions mit ihm an seinem musikalischen Seelenstrip – nur eine Gitarre, ein einfacher Beat und die Nähe zwischen den beiden Musikern. „Ich saß nicht dicht genug vor ihm, um ihm eine knallen zu können, aber wir waren uns schon sehr nah“, scherzt der 48-Jährige verhalten.

Das Ergebnis ist rückblickend jedoch nur das Präludium für das zweite gemeinsame Album des Kreativduos. Natürlich ging auch das wieder nicht ohne einige Stolpersteine, sollte der Langspieler doch eigentlich bereits am Valentinstag unter dem Titel SAY10 erscheinen. Doch der 14. Februar kam und ging ohne neues Manson-Album. Wie er erklärt, fehlten auf der damaligen Version die neuen Songs ‘Saturnalia’, der Opener ‘Revelation No. 12’ und ‘Heaven Upside Down’, das sich schließlich zum Titel-Track entwickeln sollte.

Das komplette Interview mit Marilyn Manson sowie noch viele weitere Themen findet ihr in der aktuellen METAL HAMMER Oktober-Ausgabe 2017:

Die METAL HAMMER Oktober-Ausgabe 2017: Metallica, Marilyn Manson, Prophets Of Rage, Satyricon, Summer Breeze u.v.a.

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Beartooth: Shomo über die Hintergründe von ‘ATTN.’

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