Am Freitag erscheint Marilyn Mansons elftes Studioalbum WE ARE CHAOS (das Review findet ihr hier), der langersehnte Nachfolger von HEAVEN UPSIDE DOWN. Im Folgenden beleuchten wir seine schillernde Person etwas genauer.
Sexikone plus Serienmörder
Wir beginnen mit dem Offensichtlichen, denn: nur eingefleischte Fans wissen wohl um seinen Geburtsnamen Brian Hugh Warner. Stattdessen kennen ihn die meisten unter seinem Künstlernamen Marilyn Manson. Angeblich rief ihn sogar sein verstorbener Vater so – aus Respekt vor dem Künstler. Manson wählte den Vornamen eines amerikanischen Sexsymbols, in seinem Fall Marilyn Monroe, und den Nachnamen eines Serienmörders, Charles Manson. Übrigens setzten sich alle Band-Mitglieder der ersten Stunde einen Bühnennamen nach demselben Schema zusammen. So nannte sich Brian Tutunick, Bassist und Gründungsmitglied, alternativ Olivia Newton Bundy.
Antichrist
In seiner Kindheit besuchte Manson die Heritage Christian School in seinem Geburtsort Canton, Ohio. Auf der streng christlichen Privatschule war es den Schülerinnen und Schülern verboten, gewisse Musik zu hören. Manson fand jedoch genau an dieser Gefallen und gründete, nachdem er zu einer anderen Highschool wechselte und dort seinen Abschluss machte, mit zwanzig Jahren seine Band Marilyn Manson & The Spooky Kids. Kurze Zeit später verkürzte die Band ihren Namen zu Marilyn Manson.
1996 veröffentlichten sie ihr zweites Studioalbum ANTICHRIST SUPERSTAR, das die Band zur Zielscheibe vieler christlicher Organisationen machte. Sie kritisierten öffentlichen Drogenkonsum, Brutalität und satanische Rituale.
Bowling For Columbine
Manson polarisiert. Entweder man liebt oder hasst ihn. Für eine Kunstfigur wie Manson ist das zunächst nichts Schlechtes. Aber im Jahr 1999 übertrafen sich die Hater selbst. Sie machten Manson zum Sündenbock des Amoklaufs an der Columbine High School. Am 20. April 1999 erschossen zwei Täter – Eric Harris, 18 Jahre alt, und der 17-jährige Dylan Klebold – zwölf 14- bis 18-Jährige, einen Lehrer und sich selbst und verletzten weitere 24 Menschen zum Teil schwer. Obwohl unklar blieb, ob die Amokläufer überhaupt Marilyn Mansons Musik hörten, druckten viele Medien Schlagzeilen wie „Devil-Worshipping Maniac Told Kids To Kill“, auf Deutsch: „Teufelsanbetender Irrer befahl Kindern, zu töten.“
Nicht nur erhielt Manson im Zuge dessen zahlreiche Morddrohungen, auch verweigerten ihm einige Veranstalter zuvor geplante Auftritte, und viel weniger Menschen kauften seine Platten. Seine Karriere stand kurz vor dem Ruin.