Seinen Ausstieg bei den Symphonic Metal-Giganten Nightwish gab Marco Hietala im Januar 2021 bekannt, nachdem der Musiker über mehrere Monate und Jahre hinweg unter dem Lifestyle auf Tour und dem Stress, den das Leben in der Öffentlichkeit mit sich bringt, gelitten hatte. „Ich habe mich schon seit einigen Jahren mit diesem Leben nicht mehr bestätigt gefühlt“, hieß es damals seinerseits. Seither ersetzt ihn Session-Bassist Jukka Koskinen (Wintersun), der im Mai 2021 sein Live-Debüt mit Nightwish gab.
Ein notgedrungener Hiatus
In einem aktuellen Interview mit der finnischen Zeitung Iltalehti verriet Hietala, dass er damals eine ausgesprochen dunkle Phase durchlebte, die insbesondere von Depressionen, Schlaflosigkeit und Angstzuständen geprägt war. Hietala berichtete außerdem von suizidalen Gedanken beziehungsweise seinen Fantasien, „einfach zu verschwinden“.
Als die ersten Tourneetermine im Frühjahr 2020 abgesagt wurden, kehrte allmählich etwas Ruhe in den Alltag des Musikers ein, erklärte er. „Mein Kopf war an einem Punkt angelangt, an dem ich den Gedanken nicht mehr ertragen konnte, für einen oder anderthalb Monate unter denselben Bedingungen und mit denselben Problemen in die Welt hinauszugehen“, erinnerte er sich. Seine bereits im Januar getroffene Entscheidung, die Gruppe zu verlassen, sollte sich also unter anderem als notwendige Maßnahme zur seelischen Unterstützung Hietalas herausstellen.
Mögliche Rückkehr zu Nightwish?
Erstmalig seit der Trennung zwischen Nightwish und dem jahrzehntelangen Kultmitglied wurde der Musiker auf eine potenzielle Wiedervereinigung mit der Band angesprochen. Den Gedanken schmetterte Marco Hietala jedoch sofort ab. Allerdings nicht aufgrund einer persönlichen Abneigung – eine solche wurde zumindest nicht deutlich –, sondern viel eher aufgrund dessen, dass der Sänger bezweifeln würde, dass die verbliebenen Band-Mitglieder solch eine Reunion wollen würden. Dass man bezüglich einer Wiedervereinigung nochmals an ihn herantreten würde, wäre höchstwahrscheinlich auszuschließen.
„Ich warte nicht auf einen Anruf, in dem ich gefragt werde, zurückzukehren, oder auf eine Einladung für ein Treffen“, sagte der Finne. „Viele Jahre lang war ich so ziemlich jeden Tag angepisst. Schwarze Gedanken tauchten auf, sobald es einen ruhigen Moment gab. Auch wenn die Band weiß, dass es Depressionen, Medikamente und Therapien gibt, konnte ich nicht anders, als müde zu sein. Ich sah den Ausstieg als notwendig an, sowohl für mich als auch für sie.“
Hietala sagte weiter, dass er seit seinem Ausstieg keinen Kontakt mehr zu Nightwish hätte und auch die Aktivitäten seiner ehemaligen Band nicht mehr verfolgen würde.
—
Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.