Mantar: Blauäugig-brutale Erleuchter

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Mantar hatten nie den Vorsatz, eine Metal-Band zu sein. Sie müssen sich niemandem gegenüber rechtfertigen, keine Genre-typischen Erwartungen erfüllen, und sich schon gar nicht selbst festlegen. Hauptsache heavy, Hauptsache brutal. Dass sie damit einen großen Teil ihres Publikums in der Metal-Szene finden, ist vielmehr glücklicher Zufall denn Vorsatz.

„Wir waren sehr blauäugig, deswegen klingen wir vielleicht auch nicht wie andere Bands – weil wir nicht mal die technischen Möglichkeiten oder Skills hatten, andere Bands zu kopieren“, berichtet der Sänger mit Blick auf die eigene musikalische Sozialisation.

„Als wir uns zusammengetan haben, hätte dir Erinc nicht mal den Unterschied zwischen Death- und Black Metal erklären können – und das hat ihn auch nicht interessiert. Der Band hat es nur gutgetan, dass wir nie versucht haben, irgendein Metal-Genre nachzuspielen.“

Doch auch wenn der Spaß am Abriss geblieben ist, hat sich im Hause Mantar manches geändert. Nachdem das Zweitwerk ODE TO THE FLAME (Review siehe hier) aus dem Momentum des Debütalbums entstanden war und ein Großteil der Songs im Proberaum oder Studio das Licht der Welt erblickt hatte, gab es für THE MODERN ART OF SETTING ABLAZE erstmals einen klassischen Songwriting-Prozess, bei dem Hanno Klänhardt, mit einem besseren Verständnis der eigenen Fähigkeiten und Vorstellungen denn je, über Monate an der Gitarre schrieb, sammelte und aussortierte, bevor er zusammen mit Erinc die finalen Stücke ausarbeitete.

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Die räumliche Trennung, die daraus entstand, dass der Sänger mittlerweile in Florida lebt, rund 7.500 Kilometer entfernt von seinem Band-Kollegen, hat dabei nur geholfen. „Hätten wir uns mehrmals die Woche in irgendeinem Proberaum getroffen und gejammt, um Songs zu schreiben, hätte es hundertprozentig keine neue Mantar-Platte gegeben“, erklärt er. Ein bisschen Abstand tut schließlich jeder Beziehung gut.

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