Seit vergangener Woche brodelt es erneut in der Gerüchteküche um A Day To Remember-Ex-Bassist Joshua Woodard. Am 13. Oktober 2021 erst verließ der Musiker die Band aufgrund eines laufenden Gerichtsverfahrens in einem Missbrauchsdelikt gegen ihn. Vorerst wollte er sich „aus der Öffentlichkeit zurückziehen und Zeit mit seiner Familie verbringen“, um die vermeintlich erfundenen Anschuldigungen gegen ihn im privaten Rahmen klarzustellen. Doch im Zuge der brisanten Neuigkeiten machte es sich Loudwires Investigativ-Team zur Aufgabe, Woodards Vergangenheit etwas konkreter zu durchleuchten.
Es ist bekannt, dass Woodard im Jahr 2017 in einen Autounfall verwickelt war, bei dem ein Mann ums Leben kam. Woodard bekannte sich damals schuldig in Bezug auf fahrlässiges Fahren mit Todesfolge und Nichteinhaltung einer Fahrspur, was in einer Geldstrafe von 1.166 Dollar (ca. 1.002 Euro) und einem Führerscheinentzug von zwölf Monaten mündete. Die neuesten Ergebnisse der Loudwire-Untersuchung sind nachträglich alarmierend.
Loudwire untersucht den Fall Joshua Woodard
Bei der Untersuchung wurden „zahlreiche juristische Dokumente“ herangezogen, um den zeitlichen Ablauf der Geschehnisse zu rekonstruieren. Allerdings wurde festgestellt, dass man „keine offizielle Erklärung dafür finden konnte, warum er nie verhaftet wurde oder eine Haftstrafe verbüßte. Oder warum seine Anklagen trotz der Schwere der Situation so gering waren“.
Der Unfall ereignete sich in den frühen Abendstunden des 11. Mai 2017 in Palm Beach County in Florida. Woodard, damals 30 Jahre alt, fuhr in einem schwarzen Tesla Model S aus dem Jahr 2016 in Richtung Osten, während Bryant Gonzalez Ortiz, 24 Jahre alt, in einem Honda Civic aus dem Jahr 1993 an der Ausfahrt eines Einkaufszentrums vollständig angehalten hatte und wartete, abbiegen zu können.
„Woodard überquerte plötzlich und unerwartet drei Fahrspuren und prallte frontal in die Fahrerseite des Honda Civic“, heißt es in dem Bericht eines Zeugen, der zum Tatgeschehen ein Ausweichmanöver unternahm, um Woodards Auto zu entkommen. Gonzalez starb noch am Unfallort. Woodard hatte leichte Verletzungen und lehnte eine medizinische Behandlung ab.
Situation bis heute ungeklärt
Später stellte ein Ermittler der Fahrzeugmordkommission fest: „Als ich mich mit Woodard traf, bemerkte ich, dass seine Augen rot waren, er benommen wirkte und auf sich selbst uriniert hatte.“ Der Ermittler konnte nicht deuten, ob dies aufgrund von Berauschung oder als Reaktion auf den Unfall geschah, da sich Woodard weigerte, zu kooperieren. Woodard bestand darauf, nicht mit den Ermittlern zu sprechen, bis sein Anwalt Paul Walsh am Unfallort eintraf. Als Walsh jedoch eintraf, teilte er den Behörden mit, dass Woodard weder eine Aussage machen noch sich freiwillig einer Blutprobe unterziehen würde.
Die Ermittler fanden keine illegalen Substanzen in Woodards Auto. Sie stellten keine Mängel am Fahrzeug fest. Beide Männer saßen angeschnallt in ihren Sitzen. Das Wetter war klar, und Geschwindigkeit wurde als Faktor ausgeschlossen. Einen Monat nach dem Unfall begab sich Woodard mit A Day To Remember auf Europatournee.
Gonzalez war laut Loudwire Vater, Partner, Sohn und, seinem Facebook-Profil zufolge, ein Autoliebhaber. Sein Vater Fernando reichte im Mai 2019 eine Klage wegen widerrechtlicher Tötung ein und forderte Schadensersatz – unter anderem für die Beerdigungskosten, Sachschäden, entgangene Unterstützung und Dienstleistungen, psychische Schmerzen und Leiden sowie alle anderen gesetzlich vorgeschriebenen Entschädigungen. Am April 2020 zog Fernando die Klage jedoch freiwillig zurück, was bedeutet, dass er sie nicht erneut einreichen kann. Die Gründe dafür sind unbekannt.