Lombardo über Slayer: „Wir hatten einen guten Lauf!“

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In einem amerikanischen Podcast reflektiert Ex-Slayer-Drummer Dave Lombardo über seine letzte Phase bei Slayer. Diese dauerte von 2001 bis zu seiner Entlassung im Jahr 2013 an. Zuvor wurde er bereits 1992 schon einmal rausgeschmissen. Lombardo wurde von Slayer gefeuert, nachdem er die Australien-Tour der Gruppe im Jahr 2013 wegen eines Vertragsstreits sausen ließ. Er wurde später durch Paul Bostaph ersetzt, der von 1992 bis 2001 Schlagzeuger der Thrash-Ikonen war.

Auf die Frage, wie es sich anfühlte, nach so langer Abwesenheit wieder in die Band zurückzukehren, sagte der heute 58-jährige Schlagzeuger: „Es ergab Sinn. Ich war zehn Jahre lang nicht in der Band. Die Rückkehr fühlte sich gut an. Wir hatten einen guten Lauf – ich war dazu in der Lage, meine eigene Kreativität einzubringen.“

Lombardo langweilte sich

„Es war schwierig, den Weg von Slayer zu ändern“, fuhr er fort. „Sie mochten ihren Nischenmarkt wirklich und wollten nicht zu sehr abweichen. Aber live war ich dazu in der Lage, frei zu sein, wenn es um einige Drum-Rolls ging. Ich habe die Jungs in der Band immer auf die Palme gebracht, wenn ich einen wirklich bizarren Stil kreiert habe.

Ich habe mal gelesen, dass Mick Jagger sagte: ‚Gott, ich wünschte, wir hätten den Song ‚Satisfaction‘ besser geschrieben, wenn ich gewusst hätte, dass wir ihn 60 Jahre lang spielen würden.‘ Ich habe ein bisschen dasselbe mit meinen eigenen Schlagzeug-Parts durchgemacht“, gab Lombardo zu. „Denn wenn man auf Tournee ist und Monat für Monat, Jahr für Jahr die gleichen Songs spielt, wird es ein wenig redundant. Das hat mir geholfen, mich auf der Bühne zu amüsieren, zu sehen, ob ich die Gitarristen überrumpeln kann, ob ich mich mit ihnen anlegen kann.“

Slayer wurden abgezockt

Kurz nach seiner Entlassung habe Lombardo nach eigenen Angaben rausgefunden, dass 90 Prozent der Tournee-Einnahmen von Slayer als Ausgaben abgezogen wurden. Diese Ausgaben gingen hauptsächlich an die Honorare für das Management drauf. Der klägliche Rest musste dann durch vier geteilt werden. Tom Araya und Lombardo heuerten Wirtschaftsprüfer an, um herauszufinden, was passiert war. Doch Lombardo durfte nie etwas von den erhaltenen Ergebnissen einsehen.

Lombardo gab dazu im Februar 2013 eine Erklärung ab: „Mir wurde gesagt, dass ich erst bezahlt würde, wenn ich einen langfristigen Vertrag unterschrieben hätte, der mir keine schriftliche Zusicherung darüber gab, wie viel oder auf welcher Grundlage die Geschäftsleitung die Provisionen abziehen würde, und der mir auch keinen Zugang zu den Finanzbudgets oder Unterlagen zur Überprüfung gewährte. Außerdem wurde mir untersagt, Interviews oder Erklärungen abzugeben, die mit der Band zu tun hatten – praktisch eine Nachrichtensperre.“

Lombardo: „Tom und Kerry wurden aufgekauft.“

Lombardo hatte sich bereits im März 2014 den Fragen des Publikums zu seinem Ausstieg bei Slayer gestellt. „Ich musste aussteigen, denn man kann sich nicht so fesseln lassen. Tom und Kerry wurden aufgekauft, um zu schweigen. Das Management hat sie um ein paar hunderttausend Dollar geprellt. Also kehrten sie mir den Rücken zu.“

In unserer kommenden Juni-Ausgabe sprechen wir mit Dave Lombardo über sein am Freitag erscheinendes Solo-Drum-Album RITES OF PERCUSSION. Außerdem erinnert der legendäre Schlagzeuger an seinen verstorbenen Ex-Kollegen Jeff Hannemann, welcher heute vor zehn Jahren starb. Die METAL HAMMER-Juniausgabe erscheint am 17. Mai.


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