Solos, die man Summen kann
In einem Interview mit Nick Bowcott von Sweetwater sprach Lita Ford über die Entwicklung ihres Gitarrenspiels. Im Gespräch, das neben Details zu ihrer Technik ihre gesamte Laufbahn umspannte, erklärte sie: „Ich neige dazu, Riffs und Soli zu schreiben, die melodisch sind, und man kann sich von ihnen lösen und sie singen. Zum Beispiel das Solo in ‘Close My Eyes Forever’. Es ist einfach ein melodisches Stück. Im Lauf der Zeit wird man ziemlich gut darin, solche Stücke zu schreiben. Dann kann man diese melodischen Riffs und Soli eigentlich überall einfügen.“
Sie fuhr außerdem fort, dass sich die gesamte Struktur des Gitarrenspiels seit den Anfangstagen ihrer Lieblingsgitarristen wie Ritchie Blackmore, Tony Iommi und Michael Schenker sehr verändert hätte. Um die Melodik dieser Soli, die sie so inspirierten, zu verdeutlichen, sagte sie anschließend: „Vieles von ihrem Spiel kann man schon fast summen. Jede Note hat eine Bedeutung. Es sind nicht einfach nur viele Noten, die abgespult werden.“
Schicksalsschläge für Lita Ford
Lita fügte hinzu: „Bei der Arbeit mit meinem Produzent Mike Chapman am Album LITA von 1988 sagte er mir während der Aufnahmen: ‚Es gibt einen Anfang, eine Mitte und ein Ende für die Soli und die Songs. Wenn du also ein Solo beginnst, stelle sicher, dass du das Solo so richtig beginnst.‘ Es muss sich von den Haupt-Vocals abheben und fast die Melodie des Songs weiterführen. Dann kommt die Mitte. Und dann das Ende. Und das Ende muss sich auflösen, entweder auf einer schönen, nachhaltigen Note oder etwas Verrücktem. Jede Note zählt.“
Lita Ford kann ihre Taktik fürs Gitarrespielen im Moment wieder unter Beweis stellen, denn sie arbeitet an ihrem ersten Album nach über zehn Jahren. Kürzlich erklärte sie in einem anderen Interview, warum die Arbeiten an der Platte so lange dauern. „Das Problem ist, dass uns in den letzten Jahren so viele üble Dinge passiert sind“, so die Gitarristin. „Unser Manager starb, und unser Sound-Techniker starb ebenfalls vor einem Jahr. Und dann starb auch noch mein Songwriting-Partner. Es war einfach verheerend. Aber wir haben all diesen Schmerz und alles andere einfach in das Album gesteckt.“
Das klingt bisher nicht unbedingt nach einem fröhlichen Album, aber wir werden es vermutlich nächstes Jahr herausfinden.
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