Chester Bennington hat seine Fans tief im Herzen berührt und ihnen aus größten Krisen geholfen. Wie sehr, das haben sie METAL HAMMER in großartig gefühlvollen Geschichten erzählt. Lest hier eine Auswahl eurer Zuschriften und Einsendungen mit euren Gedanken zu Chester Bennington – und was er euch mitgegeben hat.
Liesa Wilde
Als ich ungefähr zwölf Jahre alt war, begann bei mir eine lange Zeit der Depression. Am Anfang wusste ich nicht, was mit mir los war. Ich hatte niemanden zum Reden, aber immer, wenn ich Linkin Park gehört habe, hatte ich das Gefühl, zumindest nicht allein zu sein. Auch wenn ich die neueren Lieder nicht mehr so gut finde, war ich einfach nur traurig, als ich gelesen habe, dass Chester den Kampf gegen seine Dämonen verloren hat. Es ist unfassbar, dass der Mensch, dessen Stimme mich seit circa sechs Jahren jeden Morgen weckt, nicht mehr da ist – auch wenn ich ihn nie kennengelernt habe. P.S.: Danke für die Möglichkeit, darüber reden zu können.
Kate Pregler
Als einziges Metal-Kind in unserer Klasse war ich immer recht exotisch. Damals, als Linkin Park in Deutschland bekannt wurden, verliebte ich mich sofort. Ich war ein wütendes Kind mit großem seelischen Schmerz, und Linkin Park halfen mir unter anderem sehr. Als REANIMATION herauskam, kramte ich den letzten Cent (ja, es waren wirklich Unmengen von Cent-Stücken) zusammen, um das Album kaufen zu können. Der Verkäufer wollte mich wegschicken, aber ich überzeugte ihn davon, dass ich das Geld tagelang gesammelt hätte. Ich lese mir noch keine Nachrufe oder Texte durch, die für Chester sind. Irgendwann werde ich das tun. Jetzt nicht, weil ich es einfach noch nicht glauben möchte.
Jane M.
Erst mal danke, dass ihr über Linkin Park berichtet und Chester auch ein kleines Denkmal setzen wollt. Ich persönlich war Fan der ersten Stunde, ‘One Step Closer’ hat mich total mitgerissen. Es ist schwer, sich einen einzigen Song rauszupicken, aber ich hatte als Jugendliche ein Erlebnis, welches ich ganz besonders mit dem Song oder vielmehr dem Video zu ‘Crawling’ verbinde. Meine Schwester (neun Jahre älter) lebte damals in einer sehr gewalttätigen Beziehung. Ihr Sohn war gerade ein Jahr und ein paar Monate alt und oft bei mir, ich sittete nach der Schule und auch oft abends, da meine Schwester Schichtdienst hatte. Zu jenem Zeitpunkt war ich 14, knapp 15. Von der Gewalt in der Beziehung zu dem Kindsvater bekamen wir nicht viel mit, außer die Blutergüsse und Stimmungsschwankungen bei meiner Schwester. Sprach man sie darauf an, hatte sie sich natürlich irgendwo gestoßen, war gestolpert und so weiter. Es kam dann, wie es kommen musste: Da ich an jenem Tag auf meinen Neffen aufpassen sollte und einen Zweitschlüssel für die Wohnung besaß, bin ich Punkt 14:30 Uhr zur Tür rein. Aber von meiner Schwester keine Spur zu sehen, der Kleine saß weinend im Wohnzimmer auf dem Boden und war ganz allein! Ich nahm das Kind zu mir und tröstete es, suchte Küche, Bad und Kinderzimmer ab, aber meine Schwester war nirgends zu finden. Total verängstigt – meine Sister würde ihr Kind NIEMALS allein lassen! – ging ich rüber zur Nachbarin und bat sie, kurz auf den Kleinen aufzupassen. Zurück in der Wohnung, hörte ich Geräusche aus dem Schlafzimmer. Etwas befangen klopfte ich und wusste erst nicht, ob ich eintreten sollte. Hätte ja auch sein können, dass sie gerade mit ihrem Freund intim ist. Aber Quatsch, sie würde niemals das Kind deshalb allein irgendwo sitzen lassen! Also klopfte ich erneut und bekam wieder keine Antwort. Mutig öffnete ich die Tür und sah mich um. Da erblickte ich meine Schwester auf dem Bett liegend, ihr Freund mit den Knien über ihr, sie würgend. Sie war schon ganz blau im Gesicht, und dieser Anblick löste in mir eine solche Wut aus, dass ich blind reagierte. Genau weiß ich es nicht mehr, es ist 16 Jahre her. Aber ich riss diesen Mistkerl mit aller Kraft von ihr runter und prügelte auf ihn ein. Er lag dann auf dem Boden, kapitulierte. Meine Schwester griff von hinten um mich herum nach meinen Armen, um mich zu stoppen. Ich war außer mir. Danach erinnere ich mich noch, dass meine Schwester weinend mit ihrem kleinen Sohn auf dem Schoß im Wohnzimmer saß und mir versprach, das so etwas nie wieder passieren sollte. Vor allem nicht vor dem Kind! Die Beziehung zerbrach, es besteht bis heute kein Kontakt mehr zu diesem Mann. Meiner Schwester wurde nie mehr wehgetan, heute ist sie verheiratet und ihr Sohn 17 Jahre alt. Er kann sich an den Vorfall glücklicherweise nicht erinnern. Aber ich tue es, und jedes Mal, wenn das Video zu ‘Crawling’ läuft, denke ich an meine Schwester. Sie hat ihr Martyrium überwunden und kann wieder glücklich sein, wie diese Frau im Video. Und auch der Song hat mir selbst dabei geholfen, diesen Anblick zu verarbeiten. Ich bin immer noch total geschockt vom Suizid von Chester und glaube es kaum. Er hat so viele Menschen inspiriert oder ihnen durch seine eigenen Dämonen geholfen. Dafür möchte ich ihm danken.
Jennifer Schwerdt
Das Album METEORA kam auf den Markt, und das Lied ‘Somewhere I Belong’. Ich war seit den Neunzigern Boyband-Fan, und das Lied hat mir gleich gefallen. Chesters Stimme hat mich umgehauen. Dann kam ‘Numb’, und das war mein Lied. Es sprach mir aus der Seele. Es war, als würden Linkin Park mich meinen… Als wäre das Lied mir nachempfunden. Linkin Park und ihre Lieder haben mir viel über mich beigebracht. Ich bin leider psychisch erkrankt (Depression, Angststörungen, Borderline und Manie seit zwölf Jahren). Wenn ich in der Psychiatrie war, haben mir die Lieder sehr geholfen. Auch heute noch. ‘Heavy’ und ‘Talking To Myself’ sprechen mir aus der Seele. Chesters Tod hat mich geschockt und traurig gemacht.
Jasmin Matura
Ich bin sehr großer Linkin Park-Fan. Durch meinen damaligen besten Freund habe ich Linkin Park entdeckt und lieben gelernt. Jedes Mal, wenn wir etwas unternahmen, haben uns die Linkin Park-Songs immer begleitet. Linkin Park waren die Band für uns. Unsere Kehlen haben wir zu Tode gesungen. Zum anderen habe ich Chester immer sehr gemocht. Er wirkte so sympathisch, und mit ihm wollte man immer mal abhängen oder Musik machen. Als ich damals von seinen Problemen erfahren hatte, war ich nicht nur geschockt, sondern auch besorgt. Ich dachte mir: „Werden Linkin Park das alles aushalten?“, und „Was, wenn nicht?“ Je älter ich wurde, desto mehr Sinn fand ich in den Lyrics. Ich konnte sie auch immer mehr mit meinem Leben „kombinieren“ beziehungsweise mich darin wiedererkennen. Mein Traum war es immer mal, ein Linkin Park-Konzert zu besuchen, um gemeinsam mit Chester und Linkin Park eine schöne Zeit zu haben und mitzusingen. Mein Traum ist geplatzt, als ich von Chesters Tod erfahren habe. Normalerweise nehmen mich Tode von Stars nicht so krass mit, aber bei Chester war es anders. Ich konnte ihn verstehen und seine Probleme, mit denen er zu kämpfen hatte. Sogar Tränen fließen, selbst heute noch. Ich hoffe, er ist jetzt an einem besseren Ort und es geht ihm dort gut.
Magdalena E.
Donnerstagabend. Ein Abend mit meinem Freund und ‘Sons Of Anarchy’ zu Hause auf der Couch. Mein Freund drückte nebenbei ein bisschen am Laptop umher, als er auf einmal sagte: „Chester Bennington ist tot.“ Erst mal Stille. Ich dann total unglaubwürdig: „Wer ist tot?“ Mein Freund: „Ja, der Frontmann von Linkin Park.“ Dann musste ich erst mal schlucken. Das konnte doch gar nicht möglich sein. Mit Linkin Park sind die Leute in meinem Alter (Mitte 20) quasi aufgewachsen. Jeder hat doch mal Linkin Park gehört – ganz klar. Es gibt keine Band, die so viele Gesangsrichtungen in ein Lied packen kann. Mit Linkin Park verbinde ich meine Kindheit, mein frühes Teenie-Alter, die Jugend, das Erwachsenwerden und den Versuch, erwachsen zu sein. Ich höre Linkin Park in jeder Lebenslage. Herzschmerz, Stress, Streit, Trauer, aber auch zum Abgehen, Durchdrehen und in den besten Zeiten. 2007 war ein Jahr, das mich durch den einjährigen Auslandsaufenthalt meines Vaters in den USA prägte. Als ich zu Besuch drüben war, kaufte ich mir das damals brandneue Album MINUTES TO MIDNIGHT. Ich hörte zwei Wochen am Stück nichts anderes als diese neue Platte und ein bisschen Scorpions. Ich verbinde damit die gnadenlose Schönheit und die endlose Weite von Texas. Den Ausblick über den Palo Duro Canyon zu ‘What I’ve Done’ ist einfach unbeschreiblich. 2014 sollte es endlich so weit sein: Ich sehe Linkin Park live bei Rock im Park! Mein Freund und ich schafften es sogar vor den ersten Wellenbrecher und ich war ihnen so verdammt nah. Bei den ersten Klängen heulte ich erst mal los, eine Welle von Gefühlen strömte über mich herein. Danach grölte und schrie ich jedes verdammte Lied mit Pippi in den Augen mit. Das war einer der geilsten Auftritte einer Band, den ich je gesehen habe. Beim Gehen war ich einfach nur noch geflasht und mein Freund und ich beschlossen, Linkin Park auf jeden Fall noch mal live sehen zu wollen. 20. Juli 2017, alles ist anders. Das macht mich wahnsinnig traurig. Was ich damit ausdrücken will, ist: Linkin Park geht einfach immer. Egal, welche Gefühle man hat, selbst wenn man keine hat, gibt es die passenden Songs dazu. Was die Jungs zusammen mit Chester geschaffen haben, ist eine Leistung, die man hoch anerkennen muss. Ruhe in Frieden, Chester.
Jennie Lenz
Linkin Park und Chester haben mich jetzt 17 Jahre begleitet, die geprägt waren von wirklich schwarzen Zeiten. Zeiten, in denen es mir sehr schlecht ging und ich gegen meine Dämonen gekämpft habe. Vor allem die zwei Alben HYBRID THEORY und METEORA haben mich sehr geprägt und mir dabei geholfen, diese Zeiten durchzustehen. Lieder wie ‘Crawling’, ‘Numb’ oder ‘My December’ sind für mich heute noch Songs, die ich höre, wenn es mir nicht gutgeht. Durch das, was Chester erlebt hat und mit dem er immer offen umgegangen ist, hat er einem Mut gemacht. Ich habe mich verstanden gefühlt, und auch wenn ich leider nie das Glück hatte, ihn und die Band live zu erleben, war er für mich etwas ganz Besonderes. Dass er jetzt diesen Weg gewählt hat, ist tragisch, aber man muss es respektieren. Meine Gedanken dazu habe ich auch auf meinem Blog niedergeschrieben, weil es mir wichtig ist, dass offener mit dem Thema Depressionen und Suizid umgegangen wird (buchmaid.wordpress.com). Denn das Thema ist viel zu ernst und verdient noch viel mehr Toleranz und Aufmerksamkeit – und keine Tabuisierung!
Anna Isolde
Angefangen, die Band zu lieben, habe ich mit 13 Jahren. Das erste Lied, das mich packte, war ‘Crawling’, und es ging verdammt tief. Pubertierende Mädchen hypen gern, und so sammelte ich alles, was ich von der Band in den Teenie-Zeitschriften fand. Der Ordner mit den gesammelten Werken existiert heute noch. Mein ganzes Zimmer war mit Postern der Band tapeziert, und in meinem CD-Player lebte das Album HYBRID THEORY über ein Jahr lang, ohne auch nur einmal gewechselt zu werden. ‘Crawling’ berührte mich sehr, da ich zu jener Zeit in der Schule wenig zu lachen hatte. Von Kreide und Stühlen, die in der Klasse auf mich flogen, bis hin zu permanenten Drohungen und falscher Freunde, die mir nie halfen. Er schrie all meinen Frust, all meine Angst raus und ich konnte mich in der Musik verlieren. Über die Musik entwickelte sich im Nachbardorf ein Freundeskreis, der mir bis heute immer noch den Rücken stärkt. Der mich und meine spleenige Art akzeptiert hat und mich immer unterstützt. Nun ist das alles zig Jahre her, und die psychische Belastung von damals sitzt noch immer tief. Jedes Mal, wenn ich in eine Klasse oder aber vor mehreren Leuten sprechen muss, singe ich mir Lieder vom ersten Album im Kopf vor, die mich dann etwas beruhigen. Meine Schwester bekam die Diagnose Borderline, meine Eltern litten und ihre Ehe auch, und ich musste es auffangen. Auch dabei half mir die Kraft von Chesters Stimme. Diese Energie, dieses laute Bestimmte, diese Entschlossenheit. So bekam ich meine Schwester in eine Klinik und die Kraft, die ich dafür brauchte. Eine siebenjährige Beziehung ging zu Ende. und auch dabei halfen mir die ruhigen Lieder, das Ganze zu verarbeiten. Diese einfühlsame Stimme habe ich bei keiner anderen Band gehört. Als ich dann meinem eigenen Absturz entgegensah und sich zu den leise hereinschleichenden Depressionen nun auch noch Erschöpfungserscheinungen einschlichen, waren Linkin Park mein Antrieb, weiterzumachen. Ich kann nicht beschreiben, wie Chesters Stimme es immer wieder schaffte, das in mir zu wecken, was ich gerade brauchte. Ich wurde dank der Musik und den Freunden von damals (zur Schulzeit) wieder stärker und schaffte es, meinen eigenen Dämonen in die Augen zu blicken und lernte, mit ihnen auszukommen. In der Musik von Linkin Park fand ich Balsam für meine Seele und es bestürzt mich umso mehr, dass genau der Mann, der mir so sehr half, der mir Wege mit der Musik aufzeigte und so viel Kraft gab zu kämpfen, nun nicht mehr kämpft und verloren hat. Ich denke, dass er nicht wusste, was er für viele von uns bedeutet hat. Was er geschafft hat mit seiner Musik und wie stolz er hätte sein können, so vielen von uns das Leben gerettet zu haben (ich denke nicht mal, dass dies überspitzt ist). Allein sich mit den Texten auseinanderzusetzen, half dabei, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Mandy Benning
Ich leide seit meiner Kindheit an schweren Depressionen aufgrund von Missbrauch und mehr. Ich bin auf Linkin Park gekommen, als MTV noch Musik brachte. Es lief gerade ‘Numb’. Da ich Borderline habe und das Mädel in dem Video sah – Einzelgänger, eine Mutter, die einen nicht wahrnimmt, keine Freunde –, habe ich mich damit identifiziert. Der Text hat damals auch gepasst wie die Faust auf Auge. Seitdem habe ich Linkin Park und Chester gerne zugehört. Aus all meinen persönlichen Erfahrungen kann ich nachvollziehen, warum er diesen Entschluss gefasst hat.
Regina
Ich war zwölf Jahre alt, als ich Linkin Park für mich entdeckte. Das erste Lied, welches mich sofort begeisterte, war ‘In The End’. Chesters Stimme hat mich überwältigt und ich verliebte mich in sie. Von dem Tag an hörte ich nichts anderes mehr. Ich kaufte jede einzelne CD von ihnen, und die CDs, welche nicht mehr auf dem Markt waren, habe ich auf Flohmärkten gekauft. Die Lieder halfen mir durch schwere Zeiten. Jeden Tag nicht aufzugeben und weiterzumachen, auch wenn es noch so hart war. Jeden Tag aufzustehen, auch wenn ich die Menschen, auf die ich treffen würde, hasste. Dafür, wie sie mit mir umgegangen sind. Ich würde all das ohne diese Musik, diese Song-Texte und diese atemberaubende, einmalige Stimme gar nicht schaffen. Chesters Stimme gab mir jedes Mal Kraft und Mut. Und ich sagte mir: Du schaffst das. Als ich am 20.07. auf Facebook vor mich hin scrollte und plötzlich auf den Artikel gestoßen bin, in dem stand, dass Chester Bennington tot sei, konnte und wollte ich das nicht glauben. Ich recherchierte sofort, um Antworten zu bekommen und hoffte so sehr, dass es nicht wahr ist. Doch immer wieder bin ich auf Artikel gestoßen, in denen etwas über Chesters Tod stand. Ich wollte es nicht glauben und war einfach nur schockiert darüber, bis Mike (Shinoda, Gitarrist, Keyboarder und Sänger – Anm.d.Red.) schließlich auf Twitter gepostet hat, dass es wahr ist. In diesem Moment floss eine Träne nach der anderen, und schließlich brach ich komplett in Tränen aus. Seitdem finden die Tränen kein Ende. Chesters Tod ist für mich persönlich ein schwerer Verlust. Es fühlt sich an, als ob ich einen Teil von mir verloren habe. Ich frage mich, wie schwer er es gehabt haben muss, wie hart der Kampf und wie groß der Schmerz gewesen sein muss, dass er sich dazu entschieden hat, sogar seine geliebte Familie und Freunde für immer zu verlassen. Es muss wohl unvorstellbar für uns sein. Ich wünsche der Familie, den Freunden und Band-Mitgliedern und auch allen Fans alles Gute und viel Kraft, um das alles zu verkraften. Er wird auf ewig in unseren Herzen weiterleben. Ruhe in Frieden, Chester!
Sarah Müller
Zusammen mit Guns N’ Roses und Metallica meine absolute Lieblings-Band mit tollen Texten. Jetzt, da Chester tot ist, hört man seine Texte ganz anders. Es gab für mich noch keinen Todesfall bei einem Musiker oder dergleichen, der mich so berührt hat. Er war ein herausragender Sänger und es gab keinen, der seine Gefühle so perfekt und authentisch ins Mikro brüllen konnte wie er. Man hofft immer noch, dass alles ein schlechter Witz ist. Ich habe die Band zweimal live gesehen, es war klasse. Ich hoffe für ihn, dass er nach allem, was er als Kind durchgemacht hat, jetzt seine Ruhe und seinen Frieden finden kann.
Mustafa Osiris Brinke
Linkin Park waren die erste Band, die mich zum Rock und Metal gebracht hat. Ich verdanke ihnen, dass sie mir halfen, den Tod meines Opas zu verkraften und auch die Depressionen, an denen ich litt. Chester Bennington hat mich in vielerlei Hinsicht inspiriert. Natürlich habe ich auch andere Bands, die mich inspirieren, wie Slipknot, Parkway Drive, Disturbed, Korn oder Killswitch Engage. Aber diese Band hat mich erst zu den anderen gebracht. Hätte ich Linkin Park nicht gemocht, wäre ich ein typisches Kiddie geworden, das nur HipHop, Rap oder den ganzen Tag Hardtekk hört. Ich danke Chester und den anderen, dass sie mich zu dem gemacht haben, der ich heute bin, auch wenn das letzte Album scheiße war. Leider konnte Chester Bennington seine inneren Dämonen nicht selbst besiegen, auch wenn ich es geschafft habe – durch seine Musik. Danke Linkin Park, und Danke Chester.
Alexander Pa
Das Ganze fing an, als ich 15 war. Ich war ein Mobbing-Opfer und Außenseiter. Der erste Song, den ich gehört habe, war die Live-Aufnahme von ‘A Place For My Head’ aus Texas. Ich war geflasht. Alle haben Rap gehört, und ich eben Linkin Park. Die ersten Cover, welche ich gesungen und am Schlagzeug gespielt habe, waren von Linkin Park. Ich habe der Band ab 2013 immer mehr den Rücken gekehrt. Die alten Songs habe ich aber immer wieder gehört. Es ging mir sehr nah. Seltsam, dass es einen so treffen kann, obwohl man den Verstorbenen nicht persönlich kannte.
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