Dank des türkischen Fußballers Merih Demiral ist der Wolfsgruß hierzulande in aller Munde. Der Kicker machte die Geste der türkischen Rechtsextremen bekanntlich nach dem Spiel gegen Österreich — eigenen Angaben zufolge lediglich, um seine Freude über den Sieg seiner Mannschaft zum Ausdruck zu bringen. Nun kam es offenbar zu einer Verwechslung von Wolfsgruß und Pommesgabel.
Zwei paar Stiefel
Zumindest kann man einen Artikel der Stuttgarter Nachrichten so deuten. Dort heißt es: „Manch ein Leser rieb sich verwundert die Augen, als er am vergangenen Samstag den Bericht über den Auftakt des Böblinger Stadtfests las. Auf dem Bild machte einer der Musiker der Leonberger Band Nachbardach das Rock ’n’ Roll-Zeichen mit seinen Händen: Zeige- und kleiner Finger nach oben gestreckt, Mittel- und Ringfinger abgewinkelt auf dem Handballen, Daumen darüber. Die Geste ähnelt dem sogenannten Wolfsgruß der türkischen Nationalisten, mit dem der türkische Nationalspieler Merih Demiral beim Achtelfinalsieg gegen Österreich Empörung auslöste.“
Das lässt den Schluss zu, dass die Zeitung Zuschriften von Lesern bekommen hat, die sich wahrscheinlich darüber aufgeregt haben, wie man nur zwei Musiker abbilden kann, die den Wolfsgruß vollführen. Doch das tun sie eben nicht — sie recken lediglich die Pommesgabel. Während erstere Geste auf einen Ursprungsmythos der Türkei zurückgeht, wonach das Volk von der Wölfin Asena abstammt, und von den Grauen Wölfen sowie den Anhängern der Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) verwendet wird, vollführt man die Metal-Geste vor allem, um seine Begeisterung für sonischen Stahl zum Ausdruck zu bringen. Hier muss man das niemanden erklären, anderen Leuten offenbar schon.
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