Die Schatten der eigenen Vergangenheit hängen auf die eine oder andere Weise über uns allen. Gut, wenn man nicht im Rampenlicht steht und so immer wieder an Fehltritte erinnert wird. Lemmy Kilmister von Motörhead hat, was das angeht, eher schlechte Karten – spielt sie aber trotzdem aus.
In einem Interview äußerte der Motörhead-Frontmann sich jetzt abfällig über Rap und HipHop: „Warum sollte ich damit Nachsicht haben, wenn es nicht einmal Musik ist? Es ist in keinster Weise kreativ, über Musik, die jemand anderes erschaffen hat, zu rappen. Sie bedienen sich einfach an Jon Bonhams Schlagzeug-Spur. Das ist für mich keine Musik. Man sollte meinen, Rappen könnten zumindest ein wenig eigene Sounds entwickeln, aber sie können es nicht. Traurig.“
So weit, so gut eine Meinung zu Rap zu haben. Was Lemmy dabei zu vergessen scheint: Auch Motörhead haben sich schon mit HipHop eingelassen. 1993 erschien das Video zu ‘Born To Raise Hell’. In dem Song arbeiten Motörhead mit US-Rapper Ice-T zusammen.
Hat Lemmy zwischenzeitlich schlechte Erfahrungen mit HipHop gesammelt, oder hat die Motörhead-Ikone schlicht und einfach vergessen, dass es im Rock schon desöfteren Verknüpfungspunkte mit Rap gab?