Bevor Slayer im Winter 2018 im Rahmen ihrer weltweiten Abschiedstournee auch nach Deutschland kommen, ergreifen wir die Gelegenheit und präsentieren euch die zehn brutalsten Songs der prägenden Thrash-Metaller. Damit ihr auch wirklich alle Meilensteine auf der Setlist textsicher mitgrölen könnt.
Unit 731 (World Painted Blood, 2009)
Die Einheit 731 ist das womöglich grausamste Kriegsverbrechen der japanischen Armee im Zweiten Weltkrieg. Durch einen Freund erfuhr Jeff Hannemann, der 2013 an einer alkoholbedingten Leberzirrhose verstarb, von diesem geheimen Forschungslabor, das die biologische und chemische Kriegsführung erforschte und dafür an lebenden Menschen herumexperimentierte. Gliedmaßen wurden amputiert, um den Blutverlust zu untersuchen. Schwangere Frauen aufgeschlitzt, um das noch ungeborene Baby rauszureißen. Feldversuche mit der Pest, um Menschen sterben zu sehen.
Infant’s flesh on the walls
Testing limits threshold of pain
Ripping out teeth to observe
I want blood
Hannemann hält die Grausamkeit und den Horror dieser Verbrechen fest. Kerry King, Tom Araya und Jeff Hannemann verlieren einige Worte zur Background-Story:
Psychopathy Red (World Painted Blood, 2009)
52 Frauen und Kinder verstümmelt und abgeschlachtet von einem Mann. Was so lange her scheint, geschah tatsächlich erst vor einigen Jahren. Der russische Serienmörder Andrei Chikatilo massakrierte von 1978 bis 1990 seine Opfer. Jeff Hanneman verarbeitete seine Gräueltaten in einem Meisterwerk – natürlich in Ich-Perspektive:
This is my redemption
Violate
Force down penetrate as eyes reflecting horror
Jihad (Christ Illusion, 2006)
Hanneman und Araya versetzen sich in die Perspektive eines 9/11-Terroristen und skizzieren die Gedanken eines islamistischen Extremisten. Der abschließende Auszug aus einem Brief von Mohammed Atta, in dem er seine Beweggründe darlegt, bringt ‚Jihad‘ zum schockierenden Höhepunkt:
God will give victory to his faithful servants
When you reach ground zero you will have killed the enemy
The Great Satan!
Disciple (God Hates Us All, 2001)
Warum existieren Leid, Mord und Terrorismus auf unserem Planeten? Wo die Menschheit doch von Gott bedingungslose Liebe erfährt? Slayer gibt die Antwort: Gott hasst uns alle. So ist das also. Kerry King muss besonders schlecht drauf gewesen sein, als er den Namensgeber des Albums schrieb.
Homicide-Suicide
Hate heals, you should try it sometime
Strive for peace with acts of war
The beauty of death we all adore
I have no faith distracting me
I know why your prayers will never be answered
God Hates Us All
God Hates Us All
He fuckin‘ hates me
213 (Divine Intervention, 1994)
213 – ein Meilenstein Slayers. 213 – die Wohnungsnummer des Serienmörders Jeffrey Dahmer. Dort ermordete er innerhalb von 13 Jahren nicht nur 17 Jungen und Männer in Milwaukees Schwulenszene auf grausame Art und Weise, sondern führte auch Experimente an ihnen durch, wollte er einige seiner Opfer doch zu willenlosen Sexsklaven machen, indem er durch deren durchbohrte Schädeldecke Salzsäure oder heißes Wasser direkt ins Gehirn gab. Keiner überlebte diese kranke Prozedur. Dahmer habe aber nur die wahre Liebe in seinen Opfern gesucht. Stattdessen schändete er ihre Leichen und wurde in einigen Fällen sogar zum Kannibalen. 213 wird dem Grauen gerecht.
Erotic sensations tingle my spine
A dead body lying next to mine
Smooth blue black lips
I start salivating as we kiss
Dead Skin Mask (Seasons in the Abyss, 1990)
Der Killer, Grabschänder und Nekrophile Ed Gein inspirierte nicht nur die Macher von ‚The Texas Chain Saw Massacre‘ oder ‚Das Schweigen der Lämmer‘. Auch Araya ließ den Mann, der aus Brustwarzen Gürtel, aus Gesichtern Masken machte und weibliche Geschlechtsorgane als Trophäen sammelte, verstörend realistisch und – abermals – in Ich-Perspektive in Slayers Werk einfließen. Gräueltaten, die in den 50ern passierten und nun über unsere Wohnzimmerboxen ihren Weg in die Gegenwart finden.
Graze the skin with my finger tips
The brush of dead warm flesh pacifies the means
Incised members ornaments on my being
Adulating the skin before me
Mandatory Suicide (South of Heaven, 1988)
Kinder spielen Krieg auf dem Spielplatz und bekommen Maschinengewehre aus Plastik von ihren Eltern in die Hand gedrückt. Dass hier bereits die Glorifizierung des Kriegs beginnt, ist den wenigsten bewusst. Dabei ist Krieg Massensuizid, von oben befohlen. Mandatory Suicide skizziert Soldaten als weinende, schreiende Menschen, die nach und nach ihren Körper, ihren Willen und ihr Leben verlieren.
Ambushed by the spray of lead
Count the bullet holes in your head.
Offspring sent out to cry,
Living mandatory suicide.
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Altar of Sacrifice (Reign in Blood, 1986)
https://www.youtube.com/watch?v=gxcABkNykMg
Teufelsanbetung und Satanismus wurden durch diesen Song im Jahr 1995 zur Realität, als die 15-jährige Elyse Prahler zum Opfer dreier Jugendlicher wurde. ‚Altar Of Sacrifice‘ soll die Mörder dazu inspiriert haben, eine Jungfrau besonders dämonisch und blutig zu opfern. Slayer wurden verklagt, da sie angeblich bewusst gefährliche Inhalte an Minderjährige verbreiten. Der Richter sprach sich positiv für Slayer aus – der grausame Tod des Mädchens bleibt in den Köpfen hängen.
Approaching the altar of death
High priest awaiting dagger in hand
Spilling the pure virgin blood
Satan’s slaughter, ceremonial death
Answer his every command
Death will come easy just close your eyes –
Dream of the friends you’ll see
Angel of Death (Reign in Blood, 1986)
Menschen zusammennähen, tödliche Keime injizieren, Gliedmaßen entfernen, Geschlechter umwandeln, Augen blenden. Diese blutrünstigen Szenarien sind Inhalt des Songs und waren Realität in Auschwitz, wo Josef Mengele (der „Todesengel von Auschwitz“) Experimente an Menschen durchführte. Anstatt die gnadenlosen Schandtaten zu verurteilen, beschreibt Hanneman detailliert die Neugierde, die ein tödlicher Schlachter empfinden muss.
Test of heat burns your skin, your mind starts to boil
Frigid cold, cracks your limbs
How long can you last
In this frozen water burial?
Sewn together, joining heads
Just a matter of time
‚Til you rip yourselves apart
Necrophiliac (Hell Awaits, 1985)
„This is a song about older women. The kind you find six feet underground. You know, the best part about older women is when you eat them out. You can hear the maggots crunching in your teeth. Yummy.“ Was gibt es da noch hinzuzufügen? Außer das zugehörige Video, welches ihr oben findet.
Necrophobic can’t control the paranoia
Scared to die