Das komplette Interview mit Leaves’ Eyes findet ihr in der METAL HAMMER-Aprilausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
METAL HAMMER: Elina und Alex, täuscht der Eindruck, dass diesmal der sinfonische Metal mehr Einfluss auf das Leaves’ Eyes-Material hatte?
Alexander Krull: Zum sinfonischen Anteil gibt es eine Geschichte. Beim letzten Album haben wir einen Film gemacht namens ‘The Viking Spirit’. Jonah Weingarten, der auch Keyboarder bei Pyramaze ist, hat dazu den Soundtrack geliefert, das war absolut genial. So kam die Idee, aus seinen cineastischen Kompositionen Metal-Songs zu machen. Ich habe ihm die einzelnen Themen erläutert, und Jonah hat dazu die entsprechenden Atmosphären kreiert.
MH: Hast du Elina diesmal mit Absicht mehr Raum am Mikro eingeräumt?
Alexander: Live kann ich öfter mal einen Kaffee trinken, das ist schon gut. (lacht) Es hängt immer von den jeweiligen Liedern ab. Wenn wir ein Stimmduell brauchen, bauen wir das ein.
Elina Siirala: Es gibt tatsächlich mehr Songs, die ich ohne Alex singe. Ich habe die Zeit in der Pandemie genutzt, um meine Stimme weiterzuentwickeln. Ich wusste sehr genau, was ich erreichen will, als die Produktion zu MYTHS OF FATE begann. Es war klar, dass es stimmlich variabler werden sollte. An einigen Stellen musste mich Alex allerdings erst überzeugen. (lacht) Ich fragte ihn oft, ob er sich sicher sei, dass das wirklich gut klingt. Es war eine aufregende Reise.
Hilfreiche Sirene
MH: Veränderte diese Ausrichtung deinen Ansatz beim Singen?
Elina: Ich unterrichte mittlerweile Gesang, und das hat mich enorm weitergebracht. Ich bin großer Fan des Achtziger Jahre-Rock von Foreigner oder Journey und werde nie eine Pop-Sängerin sein, aber ich weiß, wie ich diese Nuance einsetzen kann, wenn es dem Song weiterhilft. Heutzutage bin ich viel selbstbewusster als noch vor einigen Jahren.
Alexander: Aus der Sicht eines Produzenten, der auch mit vielen anderen Bands zusammenarbeitet, ist es ist meine Aufgabe, Potenziale zu sehen und zu fördern. Es ist wichtig, dass die Leute sich trauen. Elina kommt ja eigentlich aus dem klassischen Bereich und hat später ihre Liebe zu Metal und Rock entdeckt. Ihre ganze Familie ist musikalisch. Ihr Großcousin spielt bei Nightwish (Tuomas Holopainen – Anm.d.A.), ihre Eltern unterrichten an der Sibelius-Akademie in Helsinki, ihr Bruder ist in München Musikprofessor und Pianist – ich ermutige Elina immer dazu, sich stimmlich auszuprobieren. Elina besitzt eine unglaubliche Bandbreite, für uns ist sie ein absoluter Glücksfall. Sie soll in unseren Songs brillieren. Wenn man die Hörer in andere Welten entführen möchte, ist eine Sirene sehr hilfreich. (lacht)
MH: ‘In Eternity’, das von der verstorbenen Mutter von Alex inspiriert wurde, ist sicher der persönlichste Song von MYTHS OF FATE. Wie nähert man sich solch einem Lied?
Elina: Ich wohnte dem Begräbnis von Alex’ Mama 2022 bei und sang auch selbst. Als ich anschließend nach Hause kam, setzte ich mich an das Piano und schrieb dieses Lied. Emotional starke Gefühlswelten lösen Kreativität in mir aus. Da war nichts geplant, es strömte einfach aus mir raus.
Spaghetti für Napalm Death und Carcass
Alexander: Dieser Song ist logischerweise etwas ganz Besonderes und Bewegendes für mich. In der nordischen und slawischen Kultur, um die es sich auf MYTHS OF FATE dreht, ging es stets darum, seine Vorfahren zu ehren. Mein Vater ist leider bereits vor zehn Jahren verstorben. Dieser Respekt vor den Ahnen war extrem wichtig. ‘Elder Spirit’ geht in eine ähnliche Richtung: Ein Geist, der immer für einen da ist, heutzutage würde man das als Schutzengel bezeichnen. Das passt alles zu hundert Prozent zu meiner Mutter. Sie war hier die Metal-Mama und hat Spaghetti für Napalm Death und Carcass gekocht. Sie war eine große Unterstützerin und hilfreiche Ratgeberin, wenngleich sie kein großer Fan meiner Musik war. (lacht)
Ob es bei Leaves’ Eyes spezielle Songwriting-Rituale gibt, wie mit kreativen Meinungsverschiedenheiten umgegangen wird und welche Bilanz Alexander zwanzig Jahre nach dem Debüt zieht, lest ihr in der METAL HAMMER-Aprilausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
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