Leaves‘ Eyes: Gegenwartsgeschichte

von
teilen
twittern
mailen
teilen

Es herrscht Spannung im Hause Leaves‘ Eyes. Am 12. Januar haben die Symphonic-Metaller mit SIGN OF THE DRAGONHEAD (Review siehe unten) ihr siebtes Studioalbum veröffentlicht. Was Fans bereits als Häppchen auf bisherigen Konzerten genießen durften, wetteifert jetzt auch auf dem Musikmarkt um die Gunst der Hörer.

Gewohnt anders

Alles beim Alten und trotzdem komplett neu: Wie eh und je knüpft die Gruppe thematisch starke Bande zur nordischen Mythologie. Auch der orchestral anmutende Sound entpuppt sich nicht als Neuentdeckung, sondern ist seit jeher Teil des Band-Gebildes. Doch nicht mehr Liv Kristine trällert uns mit ihrer engelsgleichen Stimme in andere Welten. Seit 2016 haucht die Finnin Elina Siirala mit ganz eigener Klangfarbe dem bisherigen Leaves‘ Eyes-Sound frisches Leben ein.

„Natürlich eröffnet uns die Zusammenarbeit mit Elina auch neue Möglichkeiten. Einige Songs sind etwas tiefer, als wir sie in der Vergangenheit gemacht hätten“, erklärt Alexander Krull zur aktuellen Veröffentlichung. Live auf der Bühne, aber auch mit der EP FIRES IN THE NORTH (2016), boten Leaves‘ Eyes vorab die Möglichkeit, die neue Sängerin zu beschnuppern. „Auf Konzerten haben wir bereits ‘Fires In The North’ gespielt. Die Reaktionen waren der Wahnsinn!“

Vorwärts

Kein Grund zur Sorge also; von Zukunftsängsten keine Spur – ganz im Gegenteil. Mit Feuer und Leidenschaft prangert Band-Gründer Krull das neue Werk an und erklärt, warum SIGN OF THE DRAGONHEAD die perfekte Symbiose aus bisherigen Erlebnissen ist: „Mit den Erfahrungen, die wir vor allem auf Tour mit Elina gemacht haben, war es, ich will nicht sagen einfach, aber es war großartig, alles zusammenzufügen. Gleichermaßen die Motivation und Inspiration, neue Songs zu schreiben. Was die Lieder angeht würde ich sagen, dass es ein fantastisches Album ist.“

Geschichtsnerd

Ja, Alexander Krull lebt und liebt was er tut, genauso wie er Geschichte lebt und liebt. Diese Liebe gipfelt nicht nur in zahlreichen Liedern und Texten. Auch privat taucht der Frontmann gerne tief in das Leben von früher ein; zum Beispiel durch Wikinger-Reenactment: „In der Reenactment-Szene herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Hier lebt man Geschichte und probiert Dinge aus: Funktioniert diese Rüstung wirklich, wie verhält sie sich im Kampf, wie hat man mit diesem und jenem Material gearbeitet, wie hat man gekocht, wie gelebt?“

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Bruderschaft

In ihren Videos versuchen Leaves‘ Eyes das damalige Leben originalgetreu über den Bildschirm zu bringen. So genießt der Clip zu ‘Sign Of The Dragonhead’ die Unterstützung des Wallmuseums in Oldenburg, Schleswig-Holstein. „Es ist sehr schön dort, es gibt sogar einen See im Wikingerdorf. Jegliches benötigte Material ist authentisch. Sogar die Wege und Häuser.“

Auf den vor Ort jährlich stattfindenden Slawentagen, findet das Wikingerleben durch nachgestellte Schlachten und Lagerleben seinen Weg ins 21. Jahrhundert. „Dort wird auch die Schlacht von Starigard nachgesellt. So lautet zudem der Name der Gruppierung: Jomsborg Elag Starigard. Ich bin dort Ehrenmitglied und es ist großartig, mit meinen Brüdern und Schwestern – so nennen wir uns – vereint zu sein. Die Wikingerszene ist wie eine Bruderschaft.“

https://www.facebook.com/leaveseyesofficial/videos/10156212135378901/

Wurzeln

Krulls Verbundenheit zu dieser Szene und den Jomswikingern sitzt tief. „Die Familie meines Vaters stammt aus dem ehemaligen Gebiet der Jomswikinger an der Ostsee. Die Jomswikinger waren ein Bund von Nordmännern. Es heißt, sie hätten ihre Familien und ihre Heimat verlassen, nur um Teil dieser Gruppierung zu sein.“

Nichts liegt näher, als diesen mutigen Männern einen Song auf SIGN OF THE DRAGONHEAD zu widmen. Dennoch ist ‘Jomsborg’ auch eine Ode an die komplette Szene. „Es war mir wichtig darüber zu schreiben, da ich persönlich eine Verbindung dazu habe. Eigentlich ist es aber auch eine Hommage an die gesamte Wikingerszene.“

Es sind Geschichten wie diese, mit denen Leaves‘ Eyes ihre Anhänger auch weiterhin abholen und in ferne Zeiten entführen werden. „Die lyrische Seite ist uns sehr wichtig. So werden wir auch weitermachen.“

Mehr zu Leaves‘ Eyes und SIGN OF THE DRAGONHEAD lest ihr in unserer METAL HAMMER-Februar-Ausgabe (VÖ 17.1.2018).

Leaves‘ Eyes :: SIGN OF THE DRAGONHEAD

teilen
twittern
mailen
teilen
Alex Skolnick (Testament) ist kein großer Religions-Fan

Testament waren im Zuge der „Klash Of The Titans“-Tour (gemeinsam mit Anthrax und Kreator) gerade erst in Deutschland zu Gast. Vor dem Auftritt in Berlin sparch Gitarrist Alex Skolnick mit Kati Rausch vom Music Interview Corner. Dabei ging es unter anderem um ein T-Shirt, welches Skolnick vor einiger Zeit trug. Auf der Vorderseite des Shirts befindet sich die Aufschrift „On the back of this shirt is a list of scientific discoveries that were later proven wrong by religion“ (deutsch: „Auf der Rückseite dieses Shirts befindet sich eine Liste wissenschaftlicher Entdeckungen, die später von der Religion als falsch erwiesen wurden.“). Tatsächlich…
Weiterlesen
Zur Startseite