Nachdem Randy Blythe, Sänger der US-amerikanischen Groove Metal-Band Lamb of God, am 27. Juni 2012 in Tschechien verhaftet wurde und mehr als einen Monat in Untersuchungshaft verbrachte, forderte er nun kürzlich knapp 576.000 Euro Schadenersatz. Laut einem Artikel auf usnews.com lehnte ein tschechisches Gericht dies jedoch ab.
Wie es dazu kam
Auslöser der Inhaftierung war ein Vorfall auf einem Lamb Of God-Konzert im Jahr 2010. Damals stürmte ein 19-jähriger Fan auf die Bühne – Blythe stieß ihn aus Selbstschutz von sich. Dabei fiel der junge Mann auf den Hinterkopf und verletzte sich schwer. Nach mehreren Wochen im Koma verstarb er schließlich.
Anklage wegen Totschlag
Gegen den Musiker wurde daraufhin Anklage wegen Totschlag erhoben. 2012 verhaftete man ihn am Prager Flughafen. Von einer fünf- bis zehnjährigen Haftstrafe war die Rede. 37 Tage später wurde Blythe gegen Kaution entlassen und wartete auf das Gerichtsverfahren. Berater sagten ihm, er solle für das Verfahren nicht nach Tschechien zurückkehren – für Blythe undenkbar.
Er „könne nicht von diesem Problem wegrennen, während die trauernde Familie des Jungen nach Antworten sucht, die er helfen könnte zu finden.“ Er hätte sich aus ethischen Gründen dazu verpflichtet gefühlt, am Prozess teilzunehmen. „Ich habe das für mich gemacht, ich musste es tun, um mich selbst im Spiegel ansehen zu können.“
Freispruch
Nach einem fünftägigen Gerichtsverfahren wurde der Musiker am 5. März 2013 von den Vorwürfen freigesprochen. Durch den Prozess und allem was damit zusammenhing, seien für ihn Schäden entstanden. Daher die finanziellen Forderungen. Einen Großteil davon habe er an die Familie des verstorbenen Fans spenden wollen. Das Gericht in Tschechien lehnte die Forderungen jedoch ab.