Korn: 14 Jahre KORN III: REMEMBER WHO YOU ARE

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2010 veröffentlichten Korn ihr neuntes Studioalbum KORN III: REMEMBER WHO YOU ARE. Zu diesem Zeitpunkt war die Band ohne Plattenvertrag und finanzierte sowohl die Aufnahmen als auch die „Escape From The Studio“-Tour 2009 aus eigener Tasche. Am Schlagzeug war erstmals Ray Luzier zu hören, der David Silveria ersetzte und bereits auf Tour mit Korn gespielt hatte, bevor er offiziell Teil der Gruppe wurde.

Eine notwendige Folter

Für die Produktion ihres neuen Langspielers kehrten die Herren zu Ross Robinson zurück, dem sogenannten „Godfather Of Nu-Metal“. Robinson hatte bereits ihre ersten beiden Alben KORN (1994) und LIFE IS PEACHY (1996) produziert und war maßgeblich an der Definition des ursprünglichen Sounds der Band beteiligt. Seine Rückkehr versprach, die rohe und ungefilterte Energie der frühen Korn-Tage wiederaufleben zu lassen. Robinsons berüchtigt intensive Arbeitsweise stellte Sänger Jonathan Davis und seine Kollegen jedoch vor extreme psychische und emotionale Herausforderungen. Davis beschrieb die Aufnahmen als „reinste Hölle und Folter“. Der Produzent forderte von ihm, sich tief in seine emotionalen Texte hineinzuversetzen und jede Zeile zu analysieren.

Die Konfrontation mit seinen inneren Dämonen führte den Vokalisten in eine schwere Depression und sogar zu Selbstmordgedanken, wie er in einem Interview äußert. „Er drang in meinen Kopf und brachte mich an einen sehr schlechten Ort. Ich verfiel in eine verdammt schwere Depression. Sogar mein Psychiater war stinksauer und wollte ihn anrufen und sagen: ‚Was tun Sie diesem armen Kind an?‘.“ Auch Luzier blieb von Robinsons Psychospielen nicht verschont. Nichtsdestotrotz erkannten Korn im Nachhinein die Notwendigkeit dieser extremen Methoden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Davis gestand später, er habe Robinson sogar angerufen und sich bei ihm bedankt. Seiner Meinung nach habe er getan, was er tun musste, um die Platte richtig hinzubekommen.

Ohne großes Drumherum

Musikalischen wählte die Formation einen organischen Ansatz, der den Geist ihrer früheren Werke einfangen sollte. Sie verzichteten bewusst auf moderne Aufnahmetechnik wie Sequenzer und ProTools; zudem nahmen sie das Album auf 2-Zoll-Band auf, ohne Click-Tracks oder Vocal-Tuning. Davis beschreibt das Ergebnis als „eine einfache Korn-Platte…nur mit Schlagzeug, Bass, Gitarre und mir“.

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Obwohl KORN III: REMEMBER WHO YOU ARE hohe Erwartungen weckte und zunächst auf Platz zwei der Charts einstieg, konnte es kommerziell nicht ganz an den Erfolg der Vorgängerwerke anknüpfen. Dennoch brachte die Scheibe zwei starke und heute noch sehr beliebte Singles hervor: ‘Olidale (Leave Me Alone)’, das auf Platz zehn der Billboard Mainstream Rock Charts einstieg, und ‘Let The Guilt Go’, das auf Platz 23 derselben Charts landete.


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