Die Scorpions hatten stets eine Auge dafür, was die Welt bewegt. Nicht umsonst ist ihr größter Hit die Power-Ballade ‘Wind Of Change’ — ein Lied über den Zerfall des Ostblocks. Nun hat Frontmann Klaus Meine im Interview mit dem französischen Fanclub „Crazyscorps“ über seine Intention hinter dem neuen Scorpions-Song ‘When Tomorrow Comes’ gesprochen. Führt man sich den Text zu Gemüte, kann der Eindruck entstehen, Meine ist wütend auf die Menschheit.
Welt am Abgrund
„Wenn man sich ansieht, was in der Welt geschieht — mit dem Klimawandel, all diesen Konflikten vom Mittleren Osten bis hin zur Ukraine und Russland –, dann wird man wütend“, erläutert Klaus Meine. „Mit dem Ende des Kalten Krieges schien die Welt sperrangelweit offen zu sein. Das Fenster stand offen für eine friedliche Zukunft. Und jetzt haben wir das Gegenteil. Wir gehen alle irgendwie am Abgrund spazieren. Und dieses Lied drückt einfach nur diese Furcht aus. Eigentlich bin ich immer sehr optimistisch Und ich glaube nicht, dass dies das Ende der Welt ist.
Aber es ist frustrierend zu sehen, wie die Menschheit immer wieder die gleichen Fehler begeht. […] Wir leben von Tag zu Tag. Und alle zwei Tage sehen wir die schrecklichen Nachrichten im Fernsehen. Alle paar Tage sehen wir, was in der Ukraine passiert. Und wir wissen nicht, wie wir an dieser Stelle weitermachen sollen. Nach den zweieinhalb Jahren der Pandemie, in denen die Welt abgeriegelt war — und das war ein sehr dunkles Szenario und beängstigend –, hatten wir keine Ahnung, was als nächstes kommt.“ Aus der Pandemie direkt zum Krieg — schöne neue Welt. Das kann man — wie Klaus Meine — durchaus schon mal artikulieren.
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