Bei einem Interview mit Metal Blast wurde der Slayer-Gitarrist Kerry King gefragt, was er seinem jüngeren Ich raten würde. Überraschenderweise ging King gar nicht so weit zurück, wie man vielleicht annehmen würde – denn der Thrasher ist eher unzufrieden mit der ohnehin umstrittenen Neunziger-Phase von Slayer.
Kerry King war von der Musik abgeschreckt
„Ich mag das Zeug einfach nicht, welches wir in den 90ern gemacht haben“, gibt Kerry King zu. „Ich war von Musik enttäuscht, weil ich die Bands, die populär wurden, nicht verstand. Und ich verstehe sie auch bis jetzt nicht. Ich mochte Limp Bizkit noch nie. Die ganzen Bands aus dieser Ära, sie nervten mich eher und haben mich abgeschreckt.“ Daher habe er sich auch nicht viel am Songwriting zu DIABOLUS IN MUSICA beteiligt, welches heute von vielen Fans als der musikalische Tiefpunkt von Slayer gesehen wird.
„Ich habe diesem Album keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt“, sagt der Gitarrist. „Ich hatte ein paar Songs darauf, aber ich habe nicht so viel beigetragen wie sonst. Dann kam ich aber wieder zur Besinnung und sagte: ‚Weißt du was? Scheiß drauf. Wir sind Slayer. Wir müssen verdammt noch mal wichtig sein. Ich muss darauf achten, was wir machen.‘ Und man sieht, dass ich angefangen habe, wieder darauf zu achten, als GOD HATES US ALL rauskam. Das war wie unsere Wiedergeburt. Ja, wir haben uns in den Neunzigern ein wenig verirrt, aber wir haben das Ruder herumgerissen, und jetzt geht’s weiter.“
Neunziger waren kein guter Punkt in der Geschichte
Laut King war es größtenteils der verstorbene Gitarrist Jeff Hanneman, der Slayer in eine neue Richtung bewegen wollte. In eine Richtung, die Slayer einfach nicht gewesen wären. Wobei ihm auch bewusst wäre, dass es einige Fans gibt, die DIABOLUS IN MUSICA mögen würden. Er selbst gehöre jedoch definitiv nicht dazu.
„Ja, die späten Neunziger – das war meiner Meinung nach wirklich kein guter Punkt in der Geschichte“, so King. Er sei aber froh, dass sie sich nicht zu sehr verändert und sich auch visuell an Bands wie Machine Head orientiert hätten. „So schlimm war ich nicht“, verteidigt sich der Musiker ironisch.
—
Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.