Mit dem Clip zu ‘Sálarsvefn’ drücken Katla. die Stimmung ihres ohnehin schon düsteren neuen Albums ALLT ÞETTA HELVÍTIS MYRKUR noch eine Stufe weiter in die Dunkelheit hinein. In dem Clip findet eine moderne Variante einer altertümlichen nordischen Verfluchung statt. Im altisländischen „níðstöng“ genannt, was übersetzt so viel wie „Feiglingsstange“ bedeutet, wurde dieses Ritual erstmals in der Sage von Egill Skallagrímsson aus dem 13. Jahrhundert erwähnt.
Darin steht unter anderem geschrieben, wie der berühmte Skalde und Wikinger einen Stab mit einem abgetrennten Pferdekopf in die Höhe reckt und den König Erik I., genannt „Blutaxt“, Haraldsson sowie dessen Königin verflucht. Wie solch ein Stab aussieht, wissen ‘The Witcher 3’-Spieler aus der Neben-Quest „Der Nidstang“.
Kranke Welt voller Leid
„Der Titel ‘Sálarsvefn’ kann mit ,Schlaf der Seele‘ übersetzt werden“, so Multiinstrumentalist und Katla.-Sänger Einar Thorberg Guðmundsson über den Song. „Der Text führt tief hinen in die dunkelsten Ecken der Gedanken eines anynomen menschlichen Charakters. In dem Lied geht es um puren Hass und Verachtung. Sobald jemand auch nur ein kleinstes bisschen Mitgefühl oder Erbarmen solch einer Person gegenüber aufbringt, wird er definitiv in jene kranke Welt voller Leid hineingezogen. ‘Sálarsvefn’ war ursprünglich das dritte Segment eines langen, dreiteiligen Songs.
Den Anfang dieser Trilogie sollte ‘Villuljós’ machen, welches wir bereits veröffentlicht haben. Je weiter die Aufnahmen fortschritten, umso größer wurde das Ganze. Ich habe schließlich fünf Songs ineinandergeknüpft, was höllisch schwer zu mischen war. In diesem Gebinde ist ‘Sálarsvefn’ der vierte Akt der Reise in dunkle Sound-Landschaften.“
Seht hier den Clip zu ‘Sálarsvefn’
Das Katla.-Debüt MÓƉURÁSTIN erschien 2017. Nach seinem recht dramatischen Ausscheiden bei der isländischen Rock-Institution Sólstafir hatte Drummer Guðmundur Óli Pálmason mit Einar Thorberg Guðmundsson das Zwei-Mann-Projekt Katla. gegründet. „Gewisse Ähnlichkeiten zu seiner früheren Band kann man nicht ignorieren, ziehen doch beide ihre Inspiration aus der rauen Schönheit Islands. Eine Referenz, ohne die anscheinend kein Künstler des Inselstaats auskommt.“ (METAL HAMMER-Review)