01. ‘A Soulless God’
Dieser Song behandelt das Thema Obdachlosigkeit. Als wir vor ein paar Monaten mit Kreator auf Nordamerika-Tour waren habe ich in Vancouver etwas total Krasses erlebt. Mitten in der Stadt in einem Radius von vielleicht zehn Meilen waren wir inmitten von „Zombie Land“. Überall Obdachlose, Junkies, verwahrloste Leute mit Heroinspritzen im Arm. Unfassbar. Es hat mich echt entsetzt. Und der Club, in dem wir gespielt haben, war direkt im Zentrum dieses Areals. So etwas habe ich vorher noch nie erlebt. Und das war in Kanada. In der ansonsten wunderschönen Stadt Vancouver. Und ich habe mir gedacht, was ich denken würde, wenn ich einer von diesen armen Gestalten wäre. Im Chorus heißt es „…even God forgot about me…“. Nach den Olympischen Spielen (im Februar 2010 – Anm.d.A.) wollte man die Leute natürlich nicht überall in Downtown verstreut haben, also hat man sie quasi nach außerhalb verschoben und ein Ghetto von Drogenzombies errichtet.
02. ‘Determined (Vows Of Vengeance)’
Der Titel sagt es schon (determined = unbeirrt, fest entschlossen – Anm.d.A.). Wenn dir kompletteder Boden unter den Füssen weggezogen wird, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als wieder aufzustehen. Der Song handelt im Endeffekt von mir und der Scheiße, die ich in den letzten beiden Jahren erlebt habe. Ich habe mich selber in Arbeit vergraben und dann noch zu viel getrunken. Da war eine ganz schöne Last auf meinen Schultern. Aber Jammern hilft bekanntlich nicht. Man muss sich selber aus der Scheiße ziehen.
03. ‘Faith Made Of Shrapnel’
Dieser Song handelt von dem Gefühl das du hast, wenn du von einer Person bitterlich enttäuscht wurdest. Du hast einem Menschen vertraut und dann entpuppt sich dieser Mensch als eine Art Granate, die alles zerfetzt.
04. ‘Push The Venom’
Wie schon der Song vorher, dreht sich auch dieser textlich um das Enttäuschtwerden. Eine Person lügt dir immer wieder ins Gesicht und versucht, dich fertig zu machen. Letzten Endes erkennst du aber die Lügen hinter dem Gesagten.
05. ‘Hail The Renegade’
Ich werde alles dafür geben, um das Leben und die Freiheit, die wir haben, zu sichern – egal, was es kostet. Du kannst in die USA kommen und wir feiern zwei verschiedene Kulturen, trinken ein Bier zusammen, hören Metal und können frei sein. Ich kann beispielsweise nach Wacken kommen oder sonst wo in Europa, und mit vielen netten Menschen Metal feiern. Das ist ein Teil von Freiheit. Die Freiheit zu haben, hinzugehen wo man möchte. Auch wenn es eventuell falsch ist, dass die US-Regierung in anderen Territorien einmarschiert und unter falschen Vorwänden nur das Öl kontrollieren will, aber wenn das die von mir eben beschriebene Freiheit sichert, dann unterstütze ich das voll und ganz. Ich unterstütze alle Truppen aus der ganzen Welt, die in den diesen Ländern stationiert sind. Davon handelt der Song am Ende. Die westliche Welt wird von den islamistischen Fanatikern als das wirklich Böse dargestellt. Aber wir sind frei und das ist, was meiner Meinung nach zählt. Einiges, das getan wird, ist sicherlich nicht richtig, aber vieles wird auch aus dem richtigen Gründen getan. Davon bin ich überzeugt.
06. ‘As The Walls Collapse’
Manchmal fühlt man sich eingeengt und spürt quasi die Wände auf einen zukommen, die einen zu erdrücken scheinen. Man fühlt sich gefangen. Mit diesem Gefühl ist natürlich immer die Hoffnung verbunden, dass eines Tages die Wände zu Staub verfallen und man wieder frei ist.
07. ‘Numb & Intoxicated’
Dieser Song hat etwas leicht Autobiographisches bezüglich der Band Kataklysm. Wenn wir auf Tour sind und etwas trinken, dann ist das meistens die Zeit, in der wir uns emotional einander öffnen. Auf den ersten Blick vielleicht nicht die beste Lösung oder der beste Weg, aber bei uns funktioniert er.
08. ‘At The Edge Of The World’
Dieser Text behandelt abermals den Kampf zwischen dem Ich und seinen Dämonen. Manchmal hat man das Gefühl, dass einen die Wände erdrücken und im nächsten Moment denkt man, dass man von einer Klippe stürzt. Ebenso geht es darum, dass man felsenfest an etwas geglaubt hat und dann stellt sich heraus, dass dieses Etwas nicht das ist, für was man es gehalten hatte. Diese Gefühle hatte ich in den letzten zwei Jahren sehr häufig.
09. ‘Suicide River’
Der Song behandelt natürlich das Thema Selbstmord. Leider haben einige meiner Freunde über die Jahre den Weg des Freitods gewählt. Es geht darum, dass die Leute ihr Leben selber beenden, aber aus den falschen Gründen. Man sollte mehr Mut aufbringen und gegen die Sachen ankämpfen, die einen runterziehen.
10. ‘Blind Savior’
Hier behandele ich das Thema, dass Leute ihren Glauben in Frage stellen. Wartest du darauf, dass dich jemand rettet oder kannst du dich auch selbst retten? Meine Philosophie ist, dass wir hier auf dieser Erde nur für eine kurze Zeitspanne sind. Während dieser Zeit soll man versuchen, sein Leben so gut wie möglich zu leben und dabei versuchen, ein besserer Mensch zu werden.
Anzo Sadoni
Die ausführliche Geschichte zum Album findet ihr in der nächsten Ausgabe des METAL HAMMER. Sie wird ab dem 25.08.2010 am Kiosk liegen.
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