Judas Priest sei schon immer bewusst gewesen, dass ihr Frontmann Rob Halford auf Männer steht. Dies sagte Ex-Bandmitglied K.K. Downing im Interview mit Machine Head-Boss Robb Flynn (siehe Video unten). Auch wenn keiner etwas gegen die Homosexualität ihres Sängers hatte, habe ihm das Management wegen der Macho-Atmosphäre in der Metal-Szene geraten, seine Orientierung unter Verschluss zu halten.
Androgynität en vogue
„Wir wussten immer, dass Rob schwul ist“, sagte K.K. Downing. „Die Sache ist doch die: Damals in den Sechzigern und im Besonderen in den frühen Siebzigern, als alles immer noch irgendwie hinter geschlossenen Türen passierte, fühlten sich die Leute ein wenig wohler um uns herum. Denn wir hingen in Gruppen und Gangs ab und würden immer wissen, dass dieser Kerl oder dieses Mädchen anders wir ist. Ich habe tatsächlich wie ein Mädel ausgesehen. Als ich 17 oder 18 Jahre alt war, hatte ich Haare bis runter zur Hüfte. Einmal stand ich in einer Bar an der Jukebox.
Und dieser große Trucker kommt hinter mich und schiebt seine Hände unter meine Arme, um meine Brüste zu fühlen. Ich meinte nur: ‚Entschuldige bitte, Kumpel.‘ Er betatschte das, wovon er dachte, es sei ein Mädchen. Aber so ziemlich alles damals war androgyn.“ Des Weiteren sei Rob Halfords Sexualität sogar ein Pluspunkt für Judas Priest gewesen. „Offensichtlich — abgesehen davon, dass Rob schwul war und eine tolle Stimme hatte — dachte ich, dass er für immer in der Band bleiben würde. Und dass er natürlich theatralisch und wortgewandt sein würde. Und das war er. Er war all das. Empfindlichkeiten, all das und seine Bühnenpräsenz — all diese Zutaten waren großartige Eigenschaften für einen Frontmann. Und ich sollte Recht behalten.“