Jon Schaffer: Weihnachtslieder in der Metal-Mangel

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Der 52-Jährige sprach mit uns über das aktuelle Iced Earth-Re-release, die Wiedervereinigung mit Sänger Matt Barlow, seinen ersten Ausflug in die Artbook-Welt sowie die heilsame Wirkung des Bergwanderns.

METAL HAMMER: Bei dem neu ins Leben gerufenen Schaffer/Barlow Project und der Weihnachts-EP WINTER NIGHTS hast du dich erneut mit Sänger Matt Barlow zusammengetan. Wie kam es dazu?

Jon Schaffer: Um ehrlich zu sein ist das eine Idee, mit der Matt und ich schon seit über zwanzig Jahren schwanger gehen. Kurz nachdem er damals bei Iced Earth eingestiegen war, kamen wir bei einem Bierchen auf den Trichter, dass wir irgendwann mal ein paar Weihnachtslieder in die Metal-Mangel nehmen wollten. Als er dann 2011 zum zweiten Mal die Band verlassen hatte, hatten wir uns zugleich geschworen, zu einem späteren Zeitpunkt definitiv wieder miteinander Musik zu machen.

Das war eine Art Rentenplan für die Zeit, wenn er sich als Polizist zur Ruhe setzen und ich es mit Iced Earth etwas ruhiger angehen lassen würde. Nun, nach der ganzen Shutdown-Situation weltweit, war die Zeit schneller reif dafür, als gedacht!

MH: Neben den Iced Earth-Favoriten ‘I Died For You’ und ‘Watching Over Me’ interpretiert ihr Weihnachtsklassiker wie ‘Silent Night’ oder ‘Little Drummer Boy’ neu – sind das die Lieder, die Jon Schaffer privat unterm Weihnachtsbaum singt?

JS: Ich bin eigentlich nicht der Typ, der Weihnachtslieder singt. Das Ding war eher, dass wir nur ein kleines Zeitfenster hatten und uns deshalb auf eine EP und Coversongs eingeschossen haben. Wir wählten Lieder aus, die melodisch und bezüglich ihrer Arrangements bewegende, aber auch etwas unheimliche Qualitäten haben.

Bereinigende Natur

MH: Rob Halford hat für sein Album WINTER SONGS weihnachtlich inspiriertes, besinnliches Eigenmaterial verfasst. War oder wäre das auch eine Option für euch?

Wir werden definitiv noch eine weitere Platte zusammen machen. Der Plan sieht die nächste für Anfang 2021 vor. Ob sie wieder eine Weihnachtsverbindung haben wird, kann ich jetzt noch nicht sagen. Auf lange Sicht ist es durchaus auch möglich, dass wir irgendwann komplett auf neues Eigenmaterial setzen.

MH: Neben deiner kreativen Ader bist du auch begeisterter Outdoor-Sportler und machst gerne Motorrad-Touren und Wanderungen. Hattest du dieses Jahr dazu Gelegenheit?

JS: Nein, ich habe quasi durchgearbeitet bis jetzt und hatte kaum Zeit für etwas anderes. Ich war für einen kleinen Trip in South Dakota und Wyoming unterwegs und habe etwas Zeit in den Badlands und Black Hills mit Wandern verbracht. Es war allerdings nicht sehr entspannend, da ich dafür 5.000 Meilen gefahren bin. Bevor es ein neues Iced Earth- oder Demons & Wizards-Album geben wird, muss ich jedoch eine Auszeit nehmen. Mir schwebt ein Monat Wandern in den Bergen vor. So, wie ich es 2018 gemacht habe. Es ist sehr bereinigend, wenn man in der Natur unterwegs ist und allein unter dem Sternenzelt campt. Das gibt einem enorm viel Kraft.

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