[Update vom 23.04.2021:] Jon Schaffer wurde dabei gesehen und gefilmt, wie er ein Gerichtsgebäude in Washington D.C. verlässt. In dem zugehörigen Video (siehe unten) empfängt ihn eine unbekannte Frau. Beide gehen dann weg, während sie die Fragen eines Journalisten ignorieren. Das lässt den Schluss zu, dass Schaffer auf Kaution freigelassen wurde. Der Iced Earth-Frontmann hatte zuletzt einen Deal mit der Staatsanwaltschaft geschlossen, in dessen Rahmen er tiefgreifend mit den Strafverfolgern kooperiert und seine Zeit im Gefängnis maßgeblich reduzieren können wird.
Marc Victor, der Anwalt von Jon Schaffer, bat den Richter, seinem Klienten keine Reiseeinschränkungen aufzuerlegen, da dieser zwar in Indiana lebe, aber Familie in Florida habe und seine Anwälte in Arizona säßen. So wurde Kaution unter anderem unter folgenden Auflagen gewährt: Schaffer wird vom Gericht in Indiana beaufsichtigt. Er musste seinen Pass sowie sämtliche Reisedokumente abgeben. Er darf mit Ausnahme von Gerichtsverhandlungen und Treffen mit Anwälten den District of Columbia nicht betreten. Schaffer darf keine Feuerwaffen oder Sprengsätze in seinem Besitz haben.
[Update vom 19.04.2021:] Jon Schaffer hat sich schuldig bekannt, am 6. Januar beim Sturm auf das U.S. Capitol mitgewirkt zu haben. Ursprünglich wurde Schaffer in sechs Punkten angeklagt. Schuldig bekannt hat sich der Iced Earth-Gitarrist allerdings nur in zwei Punkten: die Störung einer offiziellen Sitzung des Kongress‘ sowie das Eindringen in den eingeschränkten Capitol-Bereich im Besitz einer gefährlichen Waffe. CNN zufolge haben sich die Strafverfolger und die Anwälte von Schaffer darauf verständigt, dass er dafür zwischen dreieinhalb und viereinhalb Jahren Gefängnis bekommt – abhängig davon, wie ergiebig die Kooperation ist. Ohne Deal hätten ihm bis zu 30 Jahren Knast gedroht.
Diesem Deal vorangegangen ist laut dem ehemaligen Strafverfolger Glenn Kirschner bereits eine Menge Zusammenarbeit (siehe Video): „Jedes Mal, wenn ein Angeklagter an die Strafverfolgung herantritt mit der Absicht zu kooperieren und sich schuldig zu bekennen, setzen wir uns mit dem Angeklagten an einen Tisch und lassen ihn alles erzählen, was er über die entsprechende kriminelle Aktivität weiß.“ Schaffer habe demnach nicht nur ausgeplaudert, was er verbrochen hat, sondern auch was seine Oath Keepers- und anderen Aufrührer-Kollegen verbrochen haben. „Und dann machen wir uns daran, all diese Informationen zu erhärten, bevor wir jemals einen Deal und eine Kooperationsverenbarung mit ihnen schließen.“
[Update vom 11.03.2021:] Die Anwälte von Iced Earth-Gitarrist Jon Schaffer weisen alle sechs Anklagepunkte, die derzeit gegen den Musiker vorliegen, zurück und fordern somit seine Freilassung. Wie ein Dokument zeigt (über Blabbermouth einzusehen) wurde ein Antrag auf Klageabweisung gestellt.
Nach dem Gesetz sei die amerikanische Regierung zu schnellen Gerichtsverfahren verpflichtet. Für die verschiedenen Phasen einer Bundesstrafverfolgung gibt es festgelegte Höchstfristen, die im Falle Schaffers wohl überschritten wurden.
Demnach hätten innerhalb von 30 Tagen nach Schaffers Festnahme Informationen oder Anklagen eingereicht werden müssen, was jedoch nicht geschah. Im Antrag auf Klageabweisung wird also begründet, dass durch diese Fristveräumnis die Anklagepunkte fallenzulassen seien.
[Update vom 17.02.2021:] Neues, belastendes Material in Sachen Jon Schaffer ist ans Tageslicht gekommen. Nachdem Sänger Stu Block, Bassist Luke Appleton und Gitarrist Luke Dreyer bei Iced Earth ausgestiegen sind, hat der Nachrichtensender CNN nun ein Video von einer Überwachungskamera gezeigt.
Darin ist Jon Schaffer in seinem blauen Kapuzenpulli, seiner schwarzen Weste, seinen fingerlosen Handschuhen und seinem langen weißen Bart zu sehen (siehe unten). Der Clip ist ein Zusammenschnitt mehrerer Kameraaufnahmen. In einer Einstellung jedoch dringt auch Jon Schaffer mit den anderen Randalierern in einen Gang ein und sorgt dafür, dass sich Polizisten, die eigentlich die Stellung halten wollen, zurückweichen müssen. Einen Moment lang zeigt Schaffer auch mit ausgestrecktem Arm in Richtung der Cops und scheint zu schreien.
[Update vom 27.01.2021:] Nachdem Jon Schaffer von Iced Earth zuletzt im Marion Country Gefängnis festgehalten wurde, wurde der Musiker am gestrigen Dienstag, den 26. Januar 2021 in Bundeshaft überführt. In Bälde soll den 52-Jährigen dann der U.S. Marshals Service nach Washington überführen, wo ihm der Prozess gemacht wird. Unterdessen haben sich die Indiana Oath Keepers (IOK) mit einem Statement zu Wort gemeldet, in dem sie klarstellen, dass Jon Schaffer kein Mitglied bei ihnen war.
Hintergrund hierbei ist, dass Schaffer beim Sturm auf das Capitol am 6. Januar mit einem Oath Keepers-Cappy fotografiert worden ist. So heißt es in der Mitteilung: „Das Individuum, das in Columbus, Indiana festgenommen wurde und am 6. Januar im Gebäude des U.S. Capitol einen Oath Keepers-Hut (keinen Indiana Oath Keepers-Hut) trug, ist kein Mitglied der Indiana Oath Keepers.“ Weiterhin betont die Organisation, dass sie keine Aktivitäten unterstützt, plant oder finanziert, die Unruhen, Gewalt oder gesetzeswidrige Aktionen beinhaltet. „Keine IOK-Mitglieder wurden am 6. Januar nach Washington D.C. geschickt, noch hat die IOK-Führung Freiwillige gebeten, nach Washington D.C. zu reisen.“
[Update vom 25.01.2021:] Iced Earth-Musiker Jon Schaffer wird derzeit im Marion County Gefängnis im US-Bundesstaat Indiana festgehalten. Dort stellte er sich der Polizei, nachdem er bei dem Aufstand im Kapitol am 6. Januar beteiligt war und nach ihm gefahndet worden war.
Schaffer wurde in seinem Heimatstaat bereits mehrmals dem Richter vorgeführt. Das Verfahren soll nun jedoch nicht in Indiana fortgeführt werden. Laut Indiana Public Media wird Schaffer daher an die Polizei in Washington D.C. ausgeliefert.
[Update vom 21.01.2021:] Geht es nach den Strafverfolgern in den USA, soll Iced Earth-Frontmann Jon Schaffer nicht auf Kaution aus dem Gefängnis entlassen werden. So berichtet WISH-TV, dass die Anwälte der Regierung den Richter gebeten haben, Schaffer keine Kaution anzubieten. Des Weiteren nehmen Polizei und Co. nun verstärkt die Organisation „Oath Keepers“ ins Visier.
Schwurhalter im Blick
Auf dem Foto, das Jon Schaffer im Capitol zeigt, trägt der Musiker ein Cappy der rechten Vereinigung. Laut der The New York Times wurde die Miliz von Militär- und Polizeiveteranen gegründet, die glauben, dass Globalisten und/oder Kommunisten im Hintergrund Intrigen schmieden, um den Amerikanern Rechte wegzunehmen. Die Ermittler haben inzwischen mit Edward Caldwell (66), Donovan Crowl (50) und Jessica Watkins (38) drei Anführer identifiziert, denen nun zur Last gelegt wird, eine Verschwörung angezettelt zu haben, um Bundesverbrechen zu begehen.
Als Beweise gegen die drei Anstifter liegen unter anderem Anrufe und Nachrichten über die App Zello vor. So soll Jessica Watkins zum Beispiel geschrieben haben: „Wir haben eine gute Gruppe, wir sind ungefähr 30 oder 40.“ Weiterhin sei zu lesen gewesen, dass „sich einige unserer fähigsten Kriegsführungsveteranen direkt außerhalb von D.C. bereithalten. Bereitet euren Kopf, Körper und Geist für den Kampf vor. Und vor allem bereitet euch vor, zu aufzustehen.“
[Update vom 20.01.2021:] Nachdem sich Jon Schaffer in Hamilton County selbst der Polizei gestellt hatte und verhaftet wurde, trat er am Montag, den 18. Januar zum ersten Mal vor ein Gericht. Dies berichtet WISH-TV. Seitdem sitzt er im Marion County Jail. Dort wird er noch bis mindestens Freitag beziehungsweise Ende der Woche bleiben.
Kaution: ja oder nein?
Denn nächste Woche soll der Iced Earth-Gitarrist erneut einem Richter vorgeführt werden, der dann darüber entscheidet, ob er auf Kaution frei kommt. Dass Kaution gewährt wird, ist allerdings nicht sicher. So muss Jon Schaffer dem Bundesrichter darlegen und beweisen, dass er weder eine Gefahr für sich selbst noch die Öffentlichkeit darstellt. Andere Missetäter vom Sturm auf das Capitol kamen auf zwar auf Kaution raus, bekamen jedoch die Anordnung, sich von Washington fernzuhalten.
Unterdessen haben im Internet die Spekulationen darüber begonnen, ob seine Beteiligung an den Ereignissen vom 6. Januar 2021 neben den rechtlichen Konsequenzen noch andere Folgen hat. So berichtet zum Beispiel „Metal Sucks“, dass die Plattenfirma Century Media von Jon Schaffer seine beiden Bands Iced Earth und Demons & Wizards von ihrer Website entfernt hat. Natürlich lassen die Schreiber dann auch den nächsten logischen Gedanken nicht außen vor und fragen sich, ob Century Media beiden Gruppen gekündigt hat. Denkbar wäre das natürlich nach den belastenden Ereignissen. Nichtsdestotrotz sollte man diesbezüglich erst einmal auf eine offizielle Pressemitteilung warten.
🛒 INCORRUPTIBLE VON ICED EARTH JETZT AUF AMAZON ORDERN![Update von 18.01.2021:] Jon Schaffer wurde verhaftet. Das Iced Earth-Gründungsmitglied war am 6. Januar unter den Trump-Anhängern, die sich gewaltsam Zutritt zum U.S. Kapitol in Washington D.C. verschafften. Die Polizei und das FBI hatten anschließend nach den Beteiligten gefahndet.
Wie Blabbermouth berichtete, stellte sich Schaffer selbst den Behörden. Er habe zu den Randalierern gehört, die die Polizeibeamten des Kapitols mit Pfefferspray (eigentlich zur Abwehr von Bären gedacht und daher frei verkäuflich) besprüht haben. Bilder, die dies belegen gibt es von einem Überwachungsvideo ebenfalls bei Blabbermouth zu sehen.
In einer offiziellen Erklärung des FBI heißt es zudem: „Jon Schaffer, Columbus, IN, wurde im Zusammenhang mit dem Vorfall vom 6. Januar im US-amerikanischen Kapitol verhaftet. Schaffer sieht sich mit sechs Anklagepunkten konfrontiert, darunter körperliche Gewalt in einem Kapitol. Schaffer war angeblich unter den Randalierern, die die Polizei des Kapitols mit Pfefferspray besprühten.“ Wie die genaue Strafe für Schaffer aussehen wird, wird sich erst noch zeigen.
[Update vom 8.1.]: Nachdem das U.S. Kapitol in Washington D.C. von einer Horde Trump-Anhängern gestürmt wurde, veröffentlichten Polizei und Ermittler des US-Bundesstaates Washington D.C. nun 38 Bilder von Personen, nach denen nun gefahndet wird und die mit dem gewaltsamen Aufstand in Verbindung stehen.
Darunter befindet sich auch das Foto, auf dem aller Wahrscheinlichkeit nach Iced Earth-Gründungsmitglied Jon Schaffer zu sehen ist. Der Musiker zeigte sich bereits in der Vergangenheit als bekennender Trump-Supporter. Die Polizei von D.C. hat für Informationen zu den auf den Bildern abgelichteten Personen eine Belohnung von 1000 US-Dollar festgesetzt.
[Originalmeldung vom 7.1.]: Eine ausgewachsene Horde wütender Trump-Unterstützer hat bekanntlich das U.S. Kapitol in Washington D.C. gestürmt. So weit, so „was zur Hölle?“. Doch damit nicht genug: Wie ein aufmerksamer Metaller beim Beobachten und Lesen der Nachrichten herausgefunden hat, befand sich offenbar ein Metal-Musiker unter den rechten Demonstranten (siehe Tweet auch unten).
Kaum zu glauben
So schreibt Twitter-User @RPG-Al3x: „Es ist unser Junge, Jon Schaffer von Iced Earth. Im Urlaub in D.C.“ Ob es sich bei dem Mann im blauen Kapuzenpulli auf dem Foto wirklich um Schaffer handelt, lässt sich derzeit noch nicht definitiv sagen beziehungsweise bestätigen. Allerdings ist die Ähnlichkeit auf den Vergleichsbildern durchaus bestechend. Überdies stimmen die Tätowierung auf seinem Unterarm, die Ohrringe und das Cappy überein. Und von der Gesinnung her passt Jon Schaffer auf jeden Fall zu den Trump-Supportern im Capitol.
So zeigte sich Schaffer hier und da bereits mit der Flagge der Konföderierten als Bandana und hat in der Vergangenheit ausgiebig seine konservativen politischen Ansichten dargelegt. Sein Misstrauen in die Regierung ist geradezu legendär. Und dass Donald Trump bei der Wahl 2016 insgesamt weniger Wählerstimmen als Hilary Clinton bekam, führte er auf illegale Einwanderer zurück. Darüber hinaus bezeichnete Schaffer letzten Sommer die Corona-Pandemie als „eine psychologische Kriegsführungskampagne gegen das Volk – mehr, als dass es eine ernsthafte Pandemie ist“. Dazu ergänzte er: „Ich denke, es trägt sich hier viel mehr zu, als man auf Anhieb erkennen kann. Tatsächlich weiß ich, dass es so ist. Rechtmäßige Ärzte und Wissenschaftler werden fortlaufend zensiert und von Youtube verbannt. Das sind unglaubliche Ebenen des Schwindels.“
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