System Of A Down befinden sich nach wie vor in einem seltsamen Halbzustand. Hier und da gehen Serj Tankian und Co. zwar auf Tour, aber neue Musik haben die US-Rocker mit armenischen Wurzeln zuletzt nur mit den zwei Songs ‘Protect The Land’ und ‘Genicidal Humanoidz’ anlässlich des Konflikt zwischen der Republik Arzach und Aserbaidschan veröffentlicht. Jegliche damit erzielten Gewinne kommen wohltätigen Organisationen in Armenien zugute.
Verschwendete Gabe
Schlagzeuger John Dolmayan freut sich zwar darüber, wieder mit System Of A Down Musik gemacht zu haben, jedoch würde er das gerne öfter machen. Der 48-Jährige findet, die Band „vergeudet“ ihr Talent. „Es war nett, etwas zu rauszubringen, aber es hat mich auch an das Potenzial erinnert. Denn offensichtlich haben wir der Welt immer noch etwas zu geben. Und wenn man etwas veröffentlicht, das tatsächlich eine Wirkung hat, denkt man sich: ‚Wieso machen wir das nicht die ganze Zeit?‘ Und dann verziehe ich mich mit meiner Frustration und meiner Wut wieder in meinem Kaninchenbau. Doch ich bin eine sensible Person, also kann ich das alles nicht einfach unterdrücken. Es muss irgendwie rauskommen.“
Des Weiteren führt der System Of A Down-Trommler aus, was genau ihn so wurmt: „Ich brauche eine lange Zeit dafür, um damit fertigzuwerden. Denn ich bin auch dahingehend Realist, dass das Leben endlich ist. Man hat nur eine bestimmte Zeit im Leben. Und hier sind wir. Wir haben dieses Geschenk von Gott oder wem auch immer — und wir vergeuden es. Es ist eine Beleidigung für alle, die versuchen, ihren Durchbruch zu schaffen. Wir haben es geschafft, wir haben das Talent, wir haben das Können, wir haben eine uns verehrende Fan-Gemeinde, wir haben 30 Millionen Alben oder mehr verkauft. Und die Fans haben Hunger auf mehr — doch wir machen es einfach nicht. Das ist das Schlimmste auf der Welt aus Sicht eines Künstlers: Das Können zu haben und es nicht zu tun. So tut man sich nur selbst weh.“
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