Für Joey DeMaio, Manowar-Leader und True Metal-Urvater, geht es steil auf die 70 zu. Doch der Basser bleibt weiterhin am Ball. Obwohl sich der gebürtige Amerikaner im Lauf seiner ebenso steil verlaufenen Karriere einiges hat zu Schulden kommen lassen, bleibt der Beitrag zur Subkultur bedeutungsvoll.
Heroische Erzählungen und kriegerische Attitüde in harte Musik verpackt: So lässt sich das scharfe Geschütz von Manowar zusammenfassen. Joey DeMaio gründete die Band 1980 und rief somit das True Metal-Genre ins Leben, von dem bis heute nicht unbedingt klar ist, was es genau bedeuten soll – abgesehen davon, dass es nur eine Handvoll namhafter Bands umfasst. Nichtsdestotrotz setzte sich der Begriff rasant durch. Ab sofort wurde er intuitiv mit Manowar assoziiert, die bis heute zu den berühmtesten Metal-Vertretenden überhaupt zählen.
Stählern, kriegerisch, triumphierend
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten – bis Mitte der Achtziger wollte keine Platte richtig durchbrechen – katapultierten sich DeMaio und Co. spätestens mit dem bereits erwähnten KINGS OF METAL (1988) ins Gewissen aller Genre-Liebhaberinnen und -Liebhaber. Für DeMaio sollte damit ein Wunsch in Erfüllung gehen, der selbst bereits seit seinem 11. Lebensjahr leidenschaftlich Bass spielt und von einer Karriere in der Musik-Branche träumte.
Mit TRIUMPH OF STEEL (1992), LOUDER THAN HELL (1996) und WARRIORS OF THE WORLD (2002) folgten weitere erfolgreiche Veröffentlichungen, die aufgrund ihrer teils gewaltverherrlichenden Inhalte und sexistischen Aussagen allerdings mehrfach in Kritik gerieten. Nach der 2012 erschienenen Manowar-Platte THE LORD OF STEEL wurde es hinsichtlich der Produktionsarbeit still um die True-Metaller.
Die Anniversary-Tour
2015 kündigte die Band zwar an, an einem neuen Album zu arbeiten, das im Jahr 2016 erscheinen sollte, was jedoch nie passierte. Stattdessen gingen Manowar Anfang 2016 auf die weltweite „Gods And Kings“-Tour. Kurz darauf gaben sie bekannt, ihre nächste Welttournee mit dem Titel „The Final Battle“ anzutreten. Daraufhin folgten diverse Besetzungs-Hins- und -Hers, Show-Ankündigungen und -Absagen, der Skandal um Gitarrist Karl Logan, und und und.
Um das 40-jährige Bestehen der Gruppe zu feiern, war bereits im Jahr 2020 eine Tour geplant. Diese wurde erst auf 2021 und nun auf 2022 sowie 2023 verlegt. Was es mit dem seit 2015 angekündigten „neuen“ Album auf sich hat, bleibt unklar, gegönnt sei der Band allerdings erst einmal die Live-Rückkehr. Natürlich werden auch diverse deutsche Städte angesteuert – die genauen Termine gibt’s hier. An Joey DeMaio gehen true-metallische Geburtstagsgrüße raus!