In einem Interview mit Jaimunji sprach Joacim Cans, Sänger von Hammerfall, über eine ganz besondere US-Tour im Jahr 1998. Bei dieser waren die Power-Metaller nämlich als Vorgruppe für die Death-Metal-Pioniere Death am Start – eine Kombination, die man sich heute auf keinen Fall mehr vorstellen könnte.
Chuck Schuldiner und Joacim Cans waren gute Freunde
„Mit Chuck Schuldiner auf Tour zu gehen, war eine große Ehre“, erzählt Cans. „Wir wurden richtig gute Freunde. Ich erinnere mich, dass er uns während der Aufnahmen zu RENEGADE in Nashville 2000 anrief, um zu fragen, wie es uns geht. Das war das letzte Mal, dass ich mit ihm gesprochen habe, ein paar Monate, bevor er starb. Wir haben ihn viel zu früh verloren.“ Chuck Schuldiner starb am 13. Dezember 2001 an einem seltenen Hirntumor. „Er war ein außergewöhnlicher Mensch, und wir vermissen ihn alle sehr“, sagt Cans über den Gitarristen und Sänger.
Cans hebt dabei hervor, wie wichtig es ist, Menschen selbst kennenzulernen, anstatt auf Gerüchte zu hören: „Chuck war der lebende Beweis, dass man Menschen nicht nach dem beurteilen sollte, was andere über sie sagen. Ich habe so viele Kommentare gehört wie: ‚Oh, ihr geht mit Death auf Tour? Passt auf, Chuck ist ein schwieriger Typ.‘ Aber er war der netteste Mensch. Wir hatten viel Spaß und großen Respekt füreinander.“
Respekt und Freundschaft auf Tour
Besonders die erste Show der Tournee in Springfield, Virginia, blieb ihm in Erinnerung: „Ich war zuerst etwas nervös. Wir sind eine traditionelle Heavy Metal-Band und sie eine Death Metal-Band. Aber Chuck sagte nur: ‚Das spielt keine Rolle. Wir spielen alle Metal. Wir ziehen das gemeinsam durch.‘“ Auch bei der Spielzeit zeigte Schuldiner Großzügigkeit: „Ich fragte ihn, ob wir 40 oder 45 Minuten spielen dürfen. Und er sagte: ‚Spielt, so lange ihr wollt. Eine Stunde, anderthalb – macht, was ihr wollt. Wir machen diese Tour gemeinsam.‘ Das war wirklich besonders.“
Zusammen gründeten die zwei Bands sogar eine Art schwedisch-amerikanische Supergroup: „Wir nannten uns The Waffle Heads, inspiriert durch Merchandise von Waffle House. Wir besorgten uns Schürzen und Hüte und spielten beim letzten Konzert in Atlanta sogar unter diesem Namen.“
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