Lächerliche Bezahlung von Streaming-Diensten
In einem Interview mit dem ‘Arroe Collins View From The Writing Instrument’-Podcast äußert sich der ehemalige Dokken– und aktuelle Foreigner-Bassist Jeff Pilson zur Bedeutung des Streamings für die Einnahmen der Musikindustrie.
„Wir denken momentan viel über Streaming-Dienste nach, weil es einfach die Hauptquelle ist, über die die Leute Musik hören. Das ist schwierig für Künstler, weil die Vergütung für das Streaming lächerlich niedrig ist. Für uns kommt es darauf an, unser Bestes zu geben. Wir verkaufen immer noch physische CDs, und das ist gut. Die Leute kaufen sie, um etwas in der Hand zu haben und das Album-Cover zu sehen – aber selbst das wird immer weniger. Also müssen wir uns Gedanken über das Streaming machen, weil der Einnahmestrom sonst so viel geringer ist.“
Jeff Pilson vergleicht in dem Gespräch die unfaire Bezahlung von Musikern mit der von Autoren im Film-Business. Dort gab es erst kürzlich große Streiks, die immense Teile der Filmindustrie lahmlegten.
Für Jeff Pilson wäre Streik die Lösung
„Ich denke, was hier eines Tages passieren muss, ist, dass Musiker das tun müssen, was Schauspieler und Autoren gerade in Hollywood getan haben. Nämlich einen Streik ausrufen oder etwas, um die Verhandlungen über die Streaming-Einnahmen neu zu gestalten“, fährt er fort. „Und es ist nicht nachhaltig. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Menschen nicht mehr von der Musik leben können, und das ist gefährlich. Dann werden die Standards der Musik stark sinken – etwas, das wir unbedingt vermeiden wollen.“
In diesem Zusammenhang zeigt sich der Bassist ebenfalls besorgt um den immer größer werdenden Einfluss von KI im Musikbereich. Technologie sei bereits dazu in der Lage, Musik zu schreiben, was zu einem potenziellen Arbeitsplatzabbau in Bereichen wie der Komposition von Hintergrundmusik führen könnte. Die Sorge bestehe darin, dass die Automatisierung von musikalischen Schöpfungsprozessen zu einer Entwertung von menschlicher Kreativität führen könnte. Pilson sieht dies als einen weiteren Grund für eine notwendige Neuverhandlung innerhalb der Musikbranche.
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