Iron Maiden: 36 Jahre SEVENTH SON OF A SEVENTH SON

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Im November 1987 beendeten Iron Maiden ihre ausgedehnte Welttournee zur Unterstützung ihres sechsten Studioalbums SOMEWHERE IN TIME (1986). Zu jener Zeit thronten die Herren bereits als unangefochtene Könige des Heavy Metal. Folglich waren die Erwartungen für ihren nächsten Schritt immens. Mit gebannten Blicken und gespitzten Ohren verfolgte die Welt, als die Band erneut die Türen eines Studios durchschritt, um ihre siebte Platte SEVENTH SON OF A SEVENTH SON zu erschaffen.

Dickinsons Rückkehr als Songwriter

Mit SEVENTH SON OF A SEVENTH SON wagten sich Iron Maiden erstmals in die Welt der Konzeptalben. Sie enthüllten gleichzeitig einen starken Hauch von Progressive Rock, der den Bassisten Steve Harris seit seinen Jugendtagen geprägt hatte. Für das Songwriting wandte sich Harris an den Sänger Bruce Dickinson und bat ihn, sich aktiv am Inhalt des Albums zu beteiligen, nachdem seine Beiträge zum Vorgängerwerk abgelehnt worden waren. So beinhaltet ihr siebtes Werk eine Reihe von Songs, an denen Dickinson maßgeblich beteiligt war.

Mick Wall, der Autor der offiziellen Iron Maiden-Biografie ‘Run To The Hills’, betrachtet die Rückkehr des Vokalisten als Songwriter als die entscheidende Quelle für die Magie dieser CD. „Bruce hatte etwas zu beweisen“, erklärt Wall in einem Interview. „Es waren vier Jahre vergangen, seit er einen Song für ein Maiden-Album geschrieben hatte. Steve steigerte sich ebenfalls, und Adrian (Adrian Smith, Gitarrist – Anm.d.A.) erlebte eine kreative Phase, in der er bedeutungsvolle und mitreißende Songs komponierte. Das Zusammenspiel all dieser Faktoren machte diesen Moment zu einem enorm wichtigen in der Geschichte der Band.“

Fremde Töne

Harris und Dickinson tauchten für die Scheibe tief in Themen wie Wahrsagerei, Wahnsinn, prophetische Träume, Okkultismus und Schicksal ein, um die Handlung von Orson Scott Cards Roman ‘Seventh Son’ neu zu interpretieren. Dieses Buch erzählt die Geschichte eines Jungen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, der von Gott und dem Teufel manipuliert wird. Der Teufel beschließt schließlich, ihn zu töten, und verwendet dazu seine Tochter, in die sich der Junge verliebt, die ihn jedoch letztendlich verrät.

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Stilistisch setzt das Werk die Klanglandschaften fort, die erstmals in SOMEWHERE IN TIME präsentiert wurden, jedoch mit einer neuen Wendung. Die Synth-Effekte wurden dieses Mal größtenteils von Keyboards anstelle Bass- und Gitarren-Synthesizern erzeugt. Dickinson gesteht gegenüber dem englischen Metal Hammer, dass die Band bewusst darauf verzichtete, einen Keyboarder zu engagieren. Laut ihm waren die Parts „hauptsächlich Ein-Finger-Sachen von Adrian, Steve, dem Ingenieur oder wer auch immer zu diesem Zeitpunkt einen Finger frei hatte“.

Neues Kapitel für Iron Maiden

Während ihre vorherigen Platten auf den sonnigen Bahamas aufgenommen wurden, erblickte ihr neues Album in den berühmten Musicland Studios in München das Licht der Welt. Die Aufnahmen fanden im Februar und März 1988 statt. Mit dem langjährigen Produzenten Martin Birch an den Reglern nahm der Neuling schnell Gestalt an. Dieses Tempo war vor allem dem bevorstehenden Beginn der nächsten Welttournee Ende April geschuldet. Um auch ihren Status als führende Größe in der Musikwelt zu festigen, veranstalteten die Herrschaften eine besondere Promoveranstaltung zur Veröffentlichung der CD auf der historischen Burg Schnellenberg in Attendorn, Deutschland. Journalisten und Fernseh-Teams aus aller Welt strömten herbei, um die Band in einer Umgebung zu interviewen, die ihrer musikalischen Größe entsprach.

SEVENTH SON OF A SEVENTH SON stürmte schließlich die britischen Album-Charts und katapultierte sich auf Platz eins. Damit wurde es Iron Maidens erste Nummer eins-Platte seit THE NUMBER OF THE BEAST (1982). Zugleich markiert dieses Werk das Ende einer Ära. Es war die letzte Studioaufnahme mit der legendären Besetzung von 1982 bis 1990. Smith verabschiedete sich nämlich im Januar 1990 von seinen Band-Kollegen, da er nicht mit der musikalischen Ausrichtung einverstanden war, die Iron Maiden für ihr nächstes Album NO PRAYER FOR THE DYING (1990) anstrebte. Im Jahr 1999 kehrte er wieder zurück, um die Band-Geschichte fortzuführen.


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