Metal Hammer: Daniel, wie stehst Du zu strikten Regeln innerhalb einer bestimmtem Musikrichtung?
Daniel Droste: Wie jedes Genre hat auch der Funeral Doom eigene Stilelemente, die es von anderen abgrenzen. Wie eng dieser Rahmen nun gesteckt sein sollte, ist Ansichtssache. Als Musiker muss man – wie ich finde – stets die Ambition haben, etwas über den Tellerrand zu schauen.
METAL HAMMER: Manche sagen, Ahab spielen gar keinen Funeral Doom. Was denkst Du darüber?
DANIEL DROSTE: Bei Ahab werden typische Elemente des Funeral Doom verarbeitet. Die Schwierigkeit, die sich bei allem Schubladendenken stellt ist, wie die Gewichtung der einzelnen Stilelemente ausfällt. Ich versuche, bei Ahab jene Elemente einzubringen, die die Stärken des Funeral Dooms ausmachen. Dass die Meinungen da auseinander gehen können, lieg auf der Hand. Letztendlich zählt allein das Resultat. In welche Schublade wir gesteckt werden, kümmert uns als Band daher wenig.
METAL HAMMER: Siehst du einen „Funeral Boom“?
DANIEL DROSTE: Durch das Doom Shall Rise-Festival wurde Doom generell in Print- und Online-Magazinen präsenter. Die derzeitige Entwicklung im Funeral Doom kann ich nur aus der Sicht des Musikers beurteilen. Die Tatsache, dass uns dieses Jahr die Möglichkeit gegeben wurde, auf einem großen und etablierten Festival wie dem Summer Breeze spielen zu dürfen, lässt schon darauf schließen, dass sowohl Fans, als auch Veranstalter offener denn je für diese Art Musik sind. Zudem spielten wir um 20 Uhr in einem prall gefüllten Party-Zelt. Ich denke jedoch nicht, dass es je einen Boom, wie im Death Metal der frühen Neunzigern, geben wird!
METAL HAMMER: Welches sind deiner Meinung nach die essenziellen Bands der „Neuzeit“?
DANIEL DROSTE: Zum einen Mournful Congregation, weil die Australier über einen sehr eigenen Charme verfügen und einem sehr Old-School-lastigen Sound treu geblieben sind. Zum anderen Shape Of Despair. Obwohl ich sie nicht unbedingt zu meinen Lieblings-Bands zähle, weil mir ihre Musik zu melodisch ist, wird ihnen derzeit wohl am meisten Beachtung geschenkt. Ihre Songs gehen schnell ins Ohr, und damit sind die Finnen wohl die Band der Stunde, um neue Fans an dieses Genre heranzuführen.
METAL HAMMER: Nenne deine drei Lieblingsalben des Funeral Dooms!
DANIEL DROSTE: Tyranny – BLEAK VISTÆ EP, Esoteric – SUBCONSCIOUS DISSOLUTION INTO THE CONTINUUM und die Black Funeral Doom Platte LIGFÆRD von Nortt.
METAL HAMMER: Wie steht es um News bei Ahab? Ihr spielt ja nun nicht besonders oft live und eure letzte Platte THE CALL OF THE WRETCHED SEA ist auch schon fast zwei Jahre alt.
DANIEL DROSTE: Wir werden im Oktober den Atlantik überqueren, um unsere erste Show in Kanada zu spielen, im November wird es noch einen Gig in Stuttgart geben. Ich weiß, wir sind nicht die schnellsten, aber wir gehen noch dieses Jahr ins Studio, um unseren zweiten Longplayer einzuspielen. Das Songwriting hat daher momentan absolute Priorität.
Bilder von Ahab findet ihr oben in der Bildergalerie!
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