In Flames spielen mittlerweile in einer musikalischen Liga, in der sie nicht nur Musiker, sondern auch Idole sind. Wenn ihr Name fällt, horchen die Metaller auf, Autogrammstunden sind gerammelt voll, jede News-Meldung ihrer Homepage wird begierig aufgesogen.
Doch dieses Mal gehen In Flames weiter, als nur Infos auszugeben und anschließend die Promo-Maschine aus Interviews, Tour und Festival-Auftritten anzuschmeißen. Dieses Mal luden sie ihre Fans regelmäßig virtuell-digital ins Band-eigene IF-Studio ein. Per Podcasts – kleinen Video-Beiträgen, die von vielen tausenden Fans gesehen wurde.
„Es war toll die Fans so dabei zu haben,“ freut sich Gitarrist Jesper Strömblad. „Wir haben das schon lange geplant und jetzt endlich machen können. So sehen sie direkt, was im Studio alles passiert und wie die Arbeit voran geht.“
Damit die regelmäßig produzierten und gesendeten Beiträge überhaupt entstehen konnten, befand sich auch ein kleines Kamera-Team im Studio. Das war nicht so ständig präsent, wie bei Metallicas SOME KIND OF MONSTER – aber trotzdem ein Fremdkörper. Auch wenn man sich irgendwann dran gewöhnt.
Doch das Film-Team war nicht nur generell ein Fremdkörper, sondern auch einer, der eine riesige Fan-Menge repräsentiert, jedes kleinste Detail verfolgen wird, das ihnen gezeigt wird.
Jesper ließ dieser offensichtliche Druck aber relativ kalt. „Man gewöhnt sich schon dran, da es Leute waren, denen wir vertrauen.“ Hauptsache, die Fans bekommen etwas Gutes und die Band bleibt Promo-technisch im Rennen.
Nicht ganz so relaxt fand Schlagzeuger Daniel Svensson die Situation. „Ja, er war teilweise ziemlich nervös. Kein Wunder, dass er sich ständig ausgezogen hat,“ feixt der Gitarrist.
Doch die Podcasts aus dem Studio beenden den Einblick in die Privat-Sphäre der Musiker nicht. Sie posten auch Blogs – Web 2.0 ist also komplett bei In Flames angekommen, so dass Fans auch hier Blicke hinter die Kulissen bekommen. Zum Beispiel sehen sie Jesper mit einem eigenen Gemälde, Jordan Mancino von As I Lay Dying auf Besuch und so weiter.
„Wir posten nur etwas, wenn Ruhe da ist und es etwas zu erzählen gibt,“ wiegelt Jesper ein wenig ab. „Ich habe noch immer meine Privat-Sphäre und Orte, in denen unter Garantie keine Kameras hinkommen werden.“
Auf den Schreibprozess oder die Aufnahmen von A SENSE OF PURPOSE hatte die besonders Fan-nahe Situation aber keinen Einfluss, wie Jesper versichert. Man schreibt schließlich nicht irgendwelchen Erwartungshaltungen entsprechend.
Doch sowohl vom neuen Album, als auch dem Weg dorthin, erzählt Jesper Strömblad erst im nächsten Artikel.
Stay tuned.