[Update:] Mit ihrem neuen Album STERNENEISEN sind In Extremo wie immer ausgesprochen erfolgreich. Jetzt wird die nächste Single veröffentlicht: ‘Siehst du das Licht’. Die Auskopplung wird die Band und ihr Nummer Eins Album auf die Sommer-Festivals begleiten.
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Die Veränderungen sind offensichtlich: neue Besetzung, neues Image und eine breitere musikalische Spannweite. Werden In Extremo extrem? Und seit wann gibt es im Mittelalter Flugzeuge?
Ein besonderes Merkmal des In Extremo-Stils lieferten die zum Teil mehrere hundert Jahre alten Texte, die in fremd klingenden Sprachen vorgetragen wurden. Diese Komponente rückte auf den letzten Alben immer weiter in den Hintergrund, und beinahe hätte STERNENEISEN die Traditionslinie beendet. „Wir haben echt überlegt, ob wir ein ganzes Album in deutscher Sprache machen können“, sagt Bassist Kay Lutter. „Unsere Produzenten waren geteilter Meinung: Während Jörg Umbreit die Idee gut fand, äußerte sich Vincent Sorg skeptisch, ob wir das wirklich bringen sollten. Zu dem Zeitpunkt war das Album schon fast fertig. Irgendwas fehlte noch.“
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Die größte Veränderung bei In Extremo stellte die Trennung vom langjährigen Schlagzeuger und Gründungsmitglied Rainer Morgenroth im Winter 2009 dar. In Extremo-Produzent Jörg Umbreit riet Florian „Specki T.D.“ Speckardt, die Berliner doch einfach mal anzurufen. Specki, immer noch unsicher, konterte mit der billigsten aller Ausreden: „Ich habe aber keine Telefonnummer von den Jungs.“ Sekunden später wurde ihm ein fremdes Handy ans Ohr gehalten und Specki hatte Michael Rhein an der Strippe. Sie vereinbarten eine gemeinsame und rückblickend unvergessliche Probe. „Während der siebenstündigen Autofahrt habe ich ihre Songs nochmal gehört“, erinnert sich Specki. „Im Proberaum wurde ich schon von Sebastian Lange, Kay Lutter und Marco Zorzytzky erwartet. Wir haben gemeinsam gespielt, und es klappte super. Noch am selben Abend war die Sache von ihrer Seite eigentlich schon klar, aber sie wollten noch auf Michael warten. Wir trafen uns am nächsten Nachmittag zum Frühstück und haben danach weiter geprobt.“ Für den freien Posten gingen bei In Extremo über hundert Bewerbungen ein. Daraus denjenigen zu filtern, der sowohl musikalisch als auch menschlich passt, ist keine leichte Aufgabe. „Irgendwann sagte Micha, dass er mal kurz aufs Klo geht. Da haben die anderen schon gegrinst“, erzählt Specki. „Wahrscheinlich nimmt er immer mal eine kurze Auszeit, um nachzudenken. Fünf Minuten später kam er wieder, macht die Hosenfalle zu und sagt: ‘Alles klar, let’s go’. Abends sind wir dann Saufen gegangen, und dann habe ich gekotzt…“ Die Feuertaufe hatte er bestanden, viel Zeit zum Feiern blieb jedoch nicht.
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Für Überraschungen dürfte ein Blick auf die Gästeliste des Albums sorgen: Neben dem ungewöhnlicherweise auf Deutsch singenden Thrash-Urgestein Mille Petrozza (Kreator) ist auch Der Graf (Unheilig) zu hören. Der momentan mega-erfolgreiche Düster-Pop von Unheilig dürfte aufgrund der massiven Chartpräsenz für einige In Extremo-Fans ein rotes Tuch darstellen. Zumal das Duett ‘Siehst du das Licht’ sich als das bislang poppigste Stück der Bandgeschichte erweist. Kay Lutter beschwichtigt die Gemüter: „Das war eines der ersten Stücke für das neue Album, mit dem wir schon in der Rohfassung sehr zufrieden waren. Wir haben an der Basis von Dr. Pymonte kaum noch etwas verändert.“ Die Idee zum Duett kam laut Michael Rhein spontan und kurzfristig. „Die Nummer ist wie geschaffen für zwei Stimmen. Zwar hat Der Graf hat noch nie ein Feature gemacht, aber warum sollten wir ihn nicht mal fragen?“
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