Uli Jon Roth hat in einem neuen Interview mit Eonmusic enthüllt, dass sein einstiger Band-Kollege Rudolf Schenker bei den Aufnahmen zu manchen frühen Scorpions-Liedern gar nicht mitgewirkt hat. So sei es für den heute 68-Jährigen einfacher und schneller gewesen, die Stücke im Studio selbst einzuspielen. Zunächst drehte sich das Gespräch allerdings um den Grund für Roths Ausstieg bei der Hannoveraner Formation.
Ein wahrer Künstler
„Der tatsächliche Grund war, dass ich mich als Songwriter und Musiker so entwickelte, dass ich empfand, eine andere Art von Plattform und mehr Freiheit zu brauchen“, erklärt Uli Jon Roth. „Ja, die Rahmenbedingungen der Scorpions erlaubten Sachen wie ‘Sails Of Charon’. Doch ich fing an, Tracks wie ‘Earthquake’ oder ‘Japanese Dream’ zu schreiben. Und diese Songs hatten bei den Scorpions nichts zu suchen. Doch genau das wollte ich machen. Also war es für mich eine relativ einfache Entscheidung, weil ich nicht so sehr vom Erfolg angetrieben war. Mich trieben nur künstlerische Bestrebungen an, welche entgegen der Richtung liefen, in die die Scorpions gingen.“
Des Weiteren verriet Uli, dass er sämtliche Saiteninstrumente unter anderem bei ‘Sails Of Charon’ eingespielt hat. „Ich habe das Lied zu Hause geschrieben. Und dann waren wir letztlich nur zu dritt im Studio, weil ich bei diesem Stück auch alle Bass- und Rhythmusgitarrenspuren eingespielt habe. Es waren Schlagzeuger Herman Rarebell, Sänger Klaus Meine und ich. […] Sehr oft habe ich in meinen Songs alle Gitarren gespielt — bis auf den ganz frühen Alben. Rudolf hat das nie etwas ausgemacht. Vielleicht waren sie für ihn ein bisschen zu knifflig zu spielen, weil er einen anderen Stil hatte. Live hat er das in bewunderungswürdiger Weise geschafft, aber im Studio war es bei Liedern wie ‘Polar Nights’ oder ‘Yellow Raven’ schneller, dass ich es selbst gemacht habe.“
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