In den späten Neunziger Jahren schufen ein paar Finnen ein Musikprojekt, das klassischen Operngesang mit Metal verband. Hieraus wuchs dann ein komplettes Genre mit etlichen Nachfolgekapellen. Nun, knapp zwanzig Jahre später, mit einer doch recht bewegten Band-Geschichte, haben sich Nightwish dazu entschlossen, eine Best Of-Tour inklusive eines neu vertonten Albums zu bestreiten. Mit freudiger Erwartung strömen die Fans in die Barclaycard Arena. Einziges Manko sind heute Abend sicher die extrem hohen Merchandise-Kosten: knapp 40€ schrecken so manchen Fan vom Kauf eines Tourshirts ab.
🛒 DECADES jetzt bei Amazon kaufenKnapp 8.000 Fans bevölkern die Halle, als Beast In Black auf die Bühne stürmen und ihre Heavy Metal-Hymnen anstimmen. Die Spielfreude ist der Band mehr als anzusehen und überträgt sich auch schnell auf das mitfeiernde Publikum. ‘Beast In Black’, ‘Insane’ oder der recht bekanntest Song ‘Blind And Frozen’: Die Songs kommen gut an, und so kann die Band als solider Opener überzeugen.
Handyfreie Zone
Nightwish kündigen sich nach der Umbaupause mit einem Geschichtserzähler an, der dann zum Ende des Intros noch einmal darauf hinweist, doch einfach mal die Handys stecken zu lassen und mit der Band dem Alltag zu entfliehen. Ein Großteil des Publikums befolgt dies gerne und wird bei den ersten Tönen von ‘Dark Chest Of Wonders’ oder ‘Wish I Had An Angel’ von den Pyros weggegrillt. Der Sound macht zudem Druck und kann durch seine Klarheit überzeugen, sehr interessant kommen auch die in dieser Konstellation noch nie gespielten Songs rüber.
Seltene Song-Schmuckstücke
Die sehr selten gespielten Lieder machen auch das Besondere an der Setlist aus – neben den Standardsongs wie ‘Élan’, ‘I Want My Tears Back’, ‘Slaying The Dreamer’ gesellen sich auch Schmuckstücke wie ‘Come Cover Me’, ‘Gethsemane’, ‘Sacrament Of Wilderness’, ‘Dead Boy’s Poem’ oder ‘Elvenpath’. Dies lässt die Herzen der Fans höher schlagen und so manche Träne mehr fließen. Aus welchem Grab ‘The Carpenter’ dann noch ‘The Kinslayer’ ausgegraben hat, weiß dann nur noch die Band selber. Diese kommuniziert regelmäßig mit dem Publikum und feiert mit ihm jeden dieser Song ab, einzig die Sitzränge bevorzugen scheinbar eine eigene Traumwelt und kleben regelrecht auf den Rängen. Dies ist bei Nightwish aber auch nicht negativ zu sehen, dennoch geht der Preis der häufigsten Haarumdrehung heute sicher an Floor Jansen.
Epischer Ausklang
Nach dem Auf und Ab der Band-Geschichte folgt dann zum Ende im Finale natürlich ‘Nemo’ und das vollständige ‘The Greatest Show On Earth’. Nach dem wahrlich epischen Ausklang mit etlichen Pyros ist das Konzert noch nicht zu Ende: Nightwish legen noch mit dem zehnminütigen ‘Ghost Love Score’ nach und sorgen für weitere Gänsehaut, um dann nach knapp 2 Stunden Spielzeit den Traum zu beenden…
Setlist Nightwish:
- Dark Chest Of Wonders
- Wish I Had An Angel
- 10th Man Down
- Come Cover Me
- Gethsemane
- Élan
- Sacrament Of Wilderness
- Dead Boy’s Poem
- Elvenjig
- Elvenpath
- I Want My Tears Back
- Amaranth
- The Carpenter
- The Kinslayer
- Devil & The Deep Dark Ocean
- Nemo
- Slaying The Dreamer
- The Greatest Show On Earth
- Ghost Love Score