Imagine Dragons reagieren auf Vorwürfe von Serj Tankian

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Serj Tankian hatte zuletzt gesagt, dass er „null Respekt“ für die Musiker der Pop-Gruppe Imagine Dragons als Menschen übrig habe (metal-hammer.de berichtete). Diese hatten nämlich eine Show in Baku gespielt — der Hauptstadt von Aserbaidschan, das völkerrechts- sowie menschenrechtswidrige Handlungen in der Region Bergkarabach durchgeführt hat.

Die Fans sind nicht schuld

Nun hat Imagine Dragons-Frontmann Dan Reynolds Stellung zu den Vorwürfen bezogen. Im Interview mit dem US-amerikanischen Rolling Stone sagte der 36-Jährige: „Ich glaube nicht daran, unseren Fans wegen der Taten ihrer Anführer und ihrer Regierungen etwas vorzuenthalten. Da gelangt man wirklich schnell auf eine schiefe Ebene, finde ich. Wenn man damit anfängt — es gibt schließlich überall auf der ganzen Welt korrupte Anführer und Kriegstreiber –, wo zieht man dann die Grenze?“  

Serj Tankian würde wahrscheinlich antworten: Genau da — bei Kriegstreibern. Im Interview mit dem britischen Metal Hammer führte der System Of A Down Frontmann zuletzt in Bezug auf Imagine Dragons aus: „Ich bin kein Richter, der Leuten sagt, wo sie auftreten dürfen und wo nicht. […] Doch wenn es eine Regierung gibt, die kurz davor steht, eine ethnische Säuberung durchzuführen… Wenn Aserbaidschan die 120.000 Armenier im Bergkarabach aushungerte und es nicht erlaubte, Lebensmittel oder Medizin dort einzuführen… Wenn ich das als Künstler herausgefunden hätte, hätte ich niemals diese Show spielen können. Aber manche Künstler können es. Und ich weiß nicht, was ich über diese Künstler sagen soll. Ich respektiere sie nicht als Menschen. Pfeif‘ auf ihre Kunst, aber, was mich angeht, sind sie keine guten Menschen.“

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Doch damit nicht genug — Serj Tankian erläutert weiter: „Wenn man so blind gegenüber der Gerechtigkeit ist, dass man ein Konzert in einem Land spielt, das ein anderes Land aushungert — rechtswidrig laut dem Internationalen Gerichtshof, laut Amnesty International, laut Human Rights Watch, dann weiß ich nicht, was ich über diese Musiker als Menschen sagen soll. Die Musik ist mir dabei egal. Wenn man ein schlechter Mensch ist, ist mir das egal. So sehe ich das. Ich habe null Respekt für diese Kerle.“


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Serj Tankian legte sich einst mit Slayer-Fans an

Jeder fängt mal klein an -- so auch System Of A Down. Die vier Alternative-Metaller waren nicht immer schon Headliner, sondern gingen einst noch als kleiner, unbekannter Supportact auf Tour. Und zwar unter anderem mit Slayer, wie Frontmann Serj Tankian in seiner Autobiografie ‘Down With The System’ erzählt (nachzulesen beim britischen Metal Hammer). Wütende Schimpftirade "Wir eröffneten für Slayer, was eine gewaltige Möglichkeit für ein Band war, die noch nicht ihr erstes Album veröffentlicht hatte", erinnert sich Serj Tankian. "Aber diese Tour war, wie in ein Rock'n'Roll-Boot Camp zu gehen. Slayer-Fans lieben bekanntlich Slayer und hassen ansonsten einfach alles andere…
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