>>> zur Großansicht der Galerie
Die Turbinenhalle zeigt sich an diesem Samstagabend mit gewohnt gutem Sound. Aber anscheinend gibt es heute einige Probleme mit der Organisation. Die Running Order ist chaotisch, so dass Vorbands und Headliner quer durcheinander gewürfelt werden. Das tut weder den Main Acts noch den Supportern gut.
Doch bevor die großen Heiden-Helden die Menge begeistern, starten als Warm Up gleich zwei deutschsprachige Bands. Riger und Gernotshagen sollen der Meute am frühen Nachmittag einheizen. Vor allem Gernotshagen fallen positiv auf. Große Feierstimmung herrscht zu diesem Zeitpunkt zwar nicht, doch ein starker Sänger gepaart mit Texten rund um die germanische Mythologie kommt bei den Fans gut an.
Nach nur zwei Support Acts sind dann Suidakra an der Reihe. Ärgerlich, durch den scheinbar getauschten Slot haben die sympathischen Celtic-Metaller nur eine gute halbe Stunde Spielzeit. Dennoch wird die Zeit optimal für Songs wie ‘Inner Sanctum’ und ‘March of Conquest’ vom aktuellen Langeisen ETERNAL DEFIANCE genutzt. Nettes Gimmick: Die Fans durften zuvor einen Song bestimmen, den Suidakra in Oberhausen spielen sollten. Gewählt wurde: ‘Isle of Skye’ vom 2009er Album CROGACHT. Poser-König des Abends wird definitiv Suidakra Bassist Tim Siebrecht.
Im Anschluss darf dann eine weitere Band aus dem Extended Paket in die Schlacht ziehen. Die Niederländer von Heidevolk stürmen die Bühne und überraschen sofort mit ihren zwei Sängern:
Mark Splintervuyscht und Reamon Bomenbreker überzeugen durch ihren cleanen, wirklich guten Gesang. Obwohl die Texte ausschließlich in Niederländisch verfasst sind werden viele Songs mitgegrölt. Die super Atmosphäre können von Suidakra können Sie zwar nicht stemmen, trotzdem entsteht der ein oder andere Mosh Pit und es herrscht eine lockere, ausgelassene Stimmung.
Die beste Stimmung herrscht heute eindeutig bei den Bayern von Equilibrium. Die Pagan Metaller bringen mit ihren Party tauglichen Songs wie ‘Met’ oder ‘Zwergenhammer’ die Menge zum Ausrasten. Feierstimmung vom Feinsten. Bei kaum einer anderen Band wird an diesem Abend mehr gemosht und gebangt. Wenn es nach den Fans gehen würde, könnte die Pagan-Band ruhig noch ein paar mehr Songs bringen. Netter Freundschaftsdienst: Suidakra-Frontmann Arkadius springt als Ersatz-Gitarrist ein.
Zeit zum Durchatmen gibt es bei Turisas. Der cleane Gesang von Sänger Mathias „Warlord“ Nygård und das Geigenspiel von Olli Vänskä sind eine willkommene Abwechslung. Die vorherige Party Stimmung von Equilibrium können die finnischen Kriegsgötter zwar nicht halten, dafür überzeugen Sie mit ihrer Bandbreite. Vor allem Songs wie ‘Stand Up and Fight’ oder ‘Rasputin’ kommen positiv an.
Als letzter Headliner dürfen die Wikinger-Helden von Ensiferum ans Werk. Als Opener wird ‘Into Battle’ von IRON gezockt. Trotz der relativ geringen Spielzeit ist das Set gut gemischt. Neuere Songs vom aktuellen Album UNSUNG HEROES wie ‘In My Sword I Trust’ oder ‘Burning Leaves’ mischen sich mit älteren Songs wie ‘The Wanderer’ von VICTORY SONGS und ‘Windrider’ vom Erstling der Band.
Mit einem Augenzwinkern wird als Zugabe noch eine Coverversion von ‘Bamboleo’ gespielt. Finnland goes Mexiko: Inklusive überdimensionalen Sombreros. Witzig und ein guter Abschluss eines Party-reichen, sehr langen Tages.
Doch anders als vermutet, ist das Fest noch nicht zu Ende. Nach Ensiferum sollen dann tatsächlich noch Winterstorm spielen. Eine Vorband nach dem Headliner? Ein großer Fauxpas in der Organisation. Denn wie erwartet ist die Halle nach Ensiferum quasi leer. Die Jungs von Winterstorm geben trotzdem alles und präsentieren eine gute Show.
Acht Stunden Spielzeit und die gelungene Abwechslung bilden zusammen den perfekten Schlachten-Soundtrack und machen jetzt schon Lust auf das nächste Heidenfest in 2014. Skal! Prost! Horns Up!
—
Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.