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Flayed Disciple führen den ersten Streich gegen Berlin. Der Death-Trash der Briten kann vor leerer Halle kaum punkten und mit dem südamerikanischen Grindcore-Flair der zweiten Vorband Fhobi nicht mithalten.
Die Lebensgeschichte von Sänger Fabián ist ebenso eine Story für sich wie sein Auftreten. Mit Latino- und Jazzelementen stellt Fhobi das Grindcore-Genre auf den Kopf und ist eine kleine Überraschung. Die Besetzung des ersten Slots variiert im übrigen auf der Tour und Fhobi bekommen ab 20.01. mit Bloodshoot Dawn deutlich härtere Konkurrenz.
Bounded By Blood kommen heute Abend am ehesten an den Begriff Heavy Metal ran. Die Berliner Euphorie im Angesicht der Kalifornier bleibt spärlich, dafür sind Blubberbass und Rumpeldrums zu trashig. Aber Sänger Mauro Gonzales reißt das meiste raus und verleiht dem Ganzen die nötige Sympathie. Am Ende ignoriert der FOH die gierigen „We want more“-Rufe und lässt die Stecker ziehen.
Am Fundament von Aborted gibt es dagegen nichts zu rütteln. Wer beim Soundcheck schon South-Park zitiert, kennt seine Zielgruppe. Sänger und einziges Dauermitgleid Sven de Caluwe hat seine Truppe gut auf die Tour eingeschworen. Die Belgier sind trotz zahlloser Besetzungswechsel erfreulich stimmig und gehen GLOBAL FLATLINE-lastig durch die Diskografie.
Doublebass-Infernos und schleimige Gitarren untermalen Texte, die Omi mit Sicherheit die Leichenblässe in die Falten treiben würde. Ansagen á la „The next Song is about Sch***e“ runden das Gesamtbild ab. Diese Provokation ist natürlich klar gewollt. Sie funktioniert aber nur deshalb, weil sich Aborted abseits der infantilen Grindcorekindegartengruppen bewegen und knallhart ihren dreckigen Riemen durchziehen. Berlin weiß das zu schätzen und gibt sich großspurig – „10 more Songs“-Rufe. Ach, wenn es doch nur so wäre.
Danach lässt Lord Vader mit fürstlichem Aufwand umbauen. Die Setlist der polnischen Hoheit ist bekannt und prangert auf dem Tourplakat. Anlässlich des 30 Jährigen Bandbestehens bieten Vader ihr ersten Scheiben SOTHIS und BLACK TO THE BLIND in fast ungekürzter Form sowie Evergreens wie ’Dark Age‘, ‘Return To The Morbid Reich’ und ‘Vision And The Voice’ dar.
Wer auf neue Interpretationen der alten Hits hofft, wird aber enttäuscht. Vader halten es klassisch und bleiben Old School. Nieten, Ketten und viel, viel Pathos. Sie schaffen es nicht, dem alten Material ein neues Gewand zu geben, holen BLACK TO THE BLIND weder in Sound noch Performance ins 21. Jahrhundert.
Vielleicht war das auch nicht ihr Anspruch. Vielleicht hätte es den Fans auch nicht gefallen. Vielleicht. Die Zugabe ist dagegen überraschend humorvoll: ‘Black Sabbath’, ‘Raining Blood’ und der ‘Imperial March’ aus Star Wars.
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Setlist Vader:
Sothis
The Wrath
Fractal Light
Heading for Internal Darkness
The Innermost Ambience
Carnal
True Names
Beast Raping
Return to the Morbid Reich
Revelation of Black Moses
Foetus God
The Red Passage
Distant Dream
Come and See My Sacrifice
Black to the Blind
Dark Age
Vision and the Voice
Zugabe
Black Sabbath
Raining Blood
Imperial March
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